

EHCO zurück auf dem Eis: Mit mobiler Tribüne und Maske in die Saison

Nach einem halben Jahr im Ausnahmezustand ist der EHCO zurück auf dem Eis und darf sich auf einen (fast) normalen Saisonstart freuen.
Der Trainingsbetrieb im Kleinholz ist wieder in vollem Gange, die Mäuse lassen den Puck über das Glatteis fliegen und an die Banden knallen.

Im September wird der EHCO vier Testspiele im Heimstadion absolvieren, bevor der reguläre Spielbetrieb Anfang Oktober aufgenommen wird.
«Die Meisterschaft wurde vom Verband um zwei Wochen verschoben, was mit den Anweisungen des Bundesrates bezüglich Besucherzahl beschlossen wurde», so Medienverantwortlicher Stephan Felder.

Während bei den Testspielen nur 1000 Personen zugelassen werden, geht der EHCO ab Meisterschaftsstart von einer Kapazität von über 2000 Personen aus.
Die Umsetzung der Spiele im Kleinholz nach Vorschriften des BAG erfordern diszipliniertes Verhalten seitens der Organisatoren, Spieler und Fans:
«Das Schutzkonzept ist aufgesetzt und sieht einige massgebende Veränderungen vor.»
So wird es ab Saisonstart keine Stehplätze geben; dafür wird eine temporäre Sitztribüne installiert. «Wir bemühen uns derzeit, möglichst vielen Fans den Zugang zum Spiel zu ermöglichen.»

Die Schutzmaske ist im Stadion Pflicht – genauso wie eine genaue Personalienangabe. Die grösste Herausforderung ist derweil das Contact Tracing.
«Um eine Rückverfolgung zu garantieren, müssen wir von jedem Zuschauer den genauen Standort, sprich den Sitzplatz, wissen», so der Mediensprecher des EHCO.
Während der Spiele wird das Stadion in vier Sektoren unterteilt, um das Publikum möglichst breit auseinanderzuhalten; in den Pausen sollen sich die Zuschauer, ebenfalls getrennt voneinander, im Freien oder auf ihren Sitzen verpflegen.
Individuelle Vorbereitung der Spieler, Homeoffice für Geschäftsstelle
Das vergangene halbe Jahr war ein Auf und Ab, so Felder, der selbst erst seit Februar in seiner Stelle tätig ist. Auf den Saisonabbruch folgte der Lockdown; die Geschäftsstelle des EHCO wurde ins Homeoffice verschoben.
Die Spieler haben sich indes individuell vorbereitet, gemeinsames Training musste vorerst aufs Eis gelegt werden. Im August konnte der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen werden, ein Schritt zurück in die Normalität, welcher insbesondere die EHCO-Spieler erfreute.

Die 3000-Personen-Marke wäre eine akzeptable Lösung für die beginnende Meisterschaft. Felder hofft, dass die Zuschauer auch Lust auf Eishockey haben und das Kleinholz-Stadion wegen zu grosser Unsicherheit nicht meiden.
Dabei stellt er klar: «Wir zählen auf eine gute Zusammenarbeit mit den Fans und hoffen, dass sich alle an die vorgegebenen Massnahmen halten.»
EHCO soll unter die ersten Vier
Die sportliche Zielsetzung des EHCO wird in diesem Jahr zum ersten Mal von der Mannschaft selbst definiert und nicht, wie in den bisherigen Jahren, von der oberen Etage.
«Anhand der Leistung und Stärke unserer Mannschaft wollen wir sicher unter den ersten vier mitspielen.»

Die Sommertrainings wurden sehr gut abgeschlossen, die Spieler konnten sich laut Felder in allen relevanten Bereichen verbessern.
Obwohl sich der EHCO nicht in einer unbeschwerten Zeit befindet, ist die Vorfreude über den anstehenden Saisonbeginn gross.
Leonardo Fuhrer: Von den GCK Lions zum EHCO
Leonardo Fuhrer (27) spielt seine erste Saison beim EHCO. Im Kurzinterview schildert er, wie er die letzten Monate erlebt hat und die aktuelle Ausgangslage für die bevorstehende Meisterschaft.

Nau.ch: Leonardo Fuhrer, wie haben Sie die letzten Monate erlebt?
Leonardo Fuhrer: Die anfängliche Ungewissheit hat sich schnell beruhigt. Ich wurde vom Team sehr gut aufgenommen und es war nicht schwierig für mich, in Olten Fuss zu fassen.
Nau.ch: Während mehrerer Wochen stand individuelles Training zu Hause auf dem Programm. Wie hat das bei Ihnen funktioniert?
Leonardo Fuhrer: Klar ist es schwieriger, sich selbst zu motivieren, als gemeinsam als Team. Wenn man älter wird, weiss man jedoch, was der Körper braucht und wie viel davon. Es ist eine Willenssache, in einer solchen Situation durchzubeissen, auch wenn man an heissen Sommertag lieber in der Badi liegen würde (lacht). Das ist mir relativ gut gelungen.
Nau.ch: Wie ist die aktuelle Stimmung, jetzt wo ihr wieder auf dem Eis steht?
Leonardo Fuhrer: Es macht «uhuere» viel Spass. Wir waren lange weg und müssen uns nun wieder finden. Wir sind ein Team mit einigen neuen, wirklich gute Spielern und präsentieren uns als konstante Mannschaft.
Nau.ch: Worauf liegt Ihr persönlicher Fokus in der ersten Saison beim EHCO?
Leonardo Fuhrer: Die stetige Verbesserung, vor allem bei der eigenen Leistung, steht immer im Vordergrund. Schlussendlich wollen wir aber zum Erfolg kommen, nicht als Einzelspieler, sondern als Mannschaft. Das höchste Ziel ist immer, das eigene Beste zu geben.