

Restaurants der Region wechseln auf Take-away

Auf Anordnung des Bundes wurden sämtliche Restaurants und Cafés der Schweiz geschlossen. Die Corona-Krise trifft die Gastronomiebetriebe hart. Wo keine Gäste bedient werden können, fehlt auch das Geld in der Kasse.
Aufgrund der Umstände haben Restaurants aus dem Gäu ihr Angebot umgestellt und bieten nun Take-away Service an.
So etwa der Landgasthof/Hotel Kreuz in Kappel. Das Restaurant nimmt telefonische Bestellungen unter der Nummer 062 216 03 16 entgegen und liefert die frisch zubereiteten Gerichte direkt nach Hause oder ins Büro aus.

Peter Weber ist Besitzer und Küchenchef vom Landgasthof. Die Sorgen sind ins Gesicht geschrieben. «Wir bieten diesen Take-away und Lieferservice an, weil wir die Hoffnung haben, dass die Leute mit der Zeit wieder Lust auf ein gutes Stück Fleisch oder einen Teller Rösti haben. Wir sind nun mal kein Pizzaservice.»
Das Kreuz hat für das Take-away Angebot eine separate Menukarte online gestellt. Darauf finden sich Gerichte wie Zürcher Geschnetzeltes oder Nüsslisalat, aber auch Rindsfilet oder Tatar.
Peter Weber ist schwer betroffen von den Massnahmen des Bundes: «Ich habe Familienväter, Aushilfen und Personen im Teilzeitpensum angestellt und die Anmeldung der Kurzarbeit gestaltet sich nicht einfach.»
«Die Kühlschränke sind gefüllt»
Ein Monat ohne Gäste sei für den Betrieb happig, so Weber. Vor allem habe er in der letzten Woche noch eingekauft: «Die Kühlschränke sind voll, schliesslich mussten wir bis anhin ausgerüstet sein.»
Hinzu kommt, dass der Betrieb Lehrlinge aus verschiedenen Kantonen hat. Da die Unterrichtszeit- und Form nun bei allen unterschiedlich gehandhabt wird, ist die Koordination kaum möglich.»
Ähnlich sieht es im Hotel aus. Dort ist der Betrieb bereits zwei Tage zuvor zusammengebrochen: «Reservierungen aus Deutschland wurden allesamt abgesagt.»
Mit dem Take-away Angebot hofft Weber, immerhin einen Teil des üblichen Ertrags einnehmen zu können: «Miete, Personal, Wasser und Strom müssen dennoch bezahlt werden.»
Nicht nur das Kreuz, auch andere Betriebe haben auf Take-away umgstellt. Das Restaurant zur Lotus in Oensingen hat vor der Gaststätte einen Take-away-Wagen aufgestellt und bedient seine Gäste fortan dort.
«Die Leute haben Angst»
Ähnlich sieht es in der Pizzeria Halbmond in Egerkingen aus. Dort ist der Restaurantbetrieb jedoch bereits vor der offiziellen Schliessung um 80% eingebrochen: «Die Leute haben Angst und das spürt man», so Küchenchef Armando Giannotti.

Take-Away kann das Restaurant nicht anbieten: «Dafür sind wir nicht ausgestattet und haben leider nicht die nötigen Mittel.»
Existenzängste beschäftigen auch ihn und die Mitarbeitenden: «Im Mai eröffnen wir das Restaurant Linde in Fulenbach. Die Schliessung von mindestens einem Monat bedeutet auch für uns tiefe finanzielle Einschnitte.»
Trotz den verheerenden Massnahmen dürfe man das Coronavirus nicht auf die leichte Schulter nehmen: «Ich habe mit Leuten aus Italien geredet und gesehen, was dort passiert ist. Wir dürfen die Pandemie nicht unterschätzen. Momentan geht die Gesundheit vor, auch wenn das für die Gastronomie schwierig ist.»