Es war bereits nach Mitternacht als der SV Muttenz am vergangenen Sonntag nach seiner strapaziösen Reise durch den Gotthard wieder auf den Margelacker zurückkehrte.
Fussball
Weil er in der Fussball-Unkleidekabine klauen wollte, wurde ein 19-Jähriger vom Trainer verprügelt. - Keystone
Ad

Immerhin hatte er einen knappen, in der Verlängerung errungenen 2:1-Auswärtssieg im Gepäck und damit die erste Runde der Schweizercup Qualifikation überstanden. Für diesen schlussendlich verdienten Erfolg musste er allerdings 120 Minuten überaus hart arbeiten, denn die Partie wies von Beginn an eine hohe Intensität auf.

Die Hausherren versuchten sofort mit einem forschen Pressing das Glück auf ihre Seite zu zwingen. Da jedoch ihren Aktionen vielfach die Präzision abging, versandeten die Angriffe meistens im bestens organisierten Muttenzer Abwehrverbund.

Die Baselbieter hatten in der ersten Hälfte die besseren Möglichkeiten. Dank seiner Antrittsschnelligkeit entwischte Goalgetter Manuel Alessio zweimal der Tessiner Innenverteidigung und kam jeweils noch bedrängt zum Abschluss.

Der aufmerksame einheimische Schlussmann William Marinelli klärte aber diese brenzligen Situationen hervorragend. Auf der Gegenseite musste Niklas Lindenthal einen gefährlichen, stark flatternden Distanzschuss Stefano Florios abwehren.

Nach der Pause gerieten die Gäste im Anschluss an einen direkt aufs Tor getretenen Eckball in Rückstand. Goalie Lindenthal bereinigte zwar vorerst mit der Faust, gegen die flache Hereingabe von Jahuar Jalal, die an vielen Beinen vorbei am hinteren Pfosten ins Netz eindrang, war dann allerdings auch der Muttenzer Keeper machtlos.

Endgültige Entscheidung vergeben

In der Folge rannten die Rotschwarzen lange Zeit erfolglos diesem unglücklichen Rückstand hinterher. In der Schlussphase vergab Gian Luca Iaconis nach einem Konter die endgültige Entscheidung, als er sich von Lindenthal mit einer hervorragenden Abwehraktion in extremis das Leder noch vom Fuss nehmen liess.

Dies bestrafte Srdan Sudar, indem er in der Nachspielzeit nach glänzender Vorarbeit des eingewechselten Bersan Gökpinar, am hinteren Pfosten stehend, den späten Ausgleich markierte. In der folgenden Verlängerung visierten vorerst die Muttenzer den Sieg vehementer an und dank dem zweiten persönlichen Treffer von Sudar kamen sie diesem einen grossen Schritt näher.

Der Angreifer zirkelte die Kugel nach einem abgeblockten Schuss Alessios überlegt in die weite Ecke. Anschliessend strebten zwar die Gastgeber mit grossem Aufwand, aber meistens auch ziemlich kopflos den Gleichstand an, wodurch die Baselbieter die von viel Hektik geprägten Schlussminuten schadlos überstanden.

So konnten die zwanzig treusten Muttenzer Fans, die die weite Reise auf sich nahmen, am Nachmittag nicht nur die wärmende Tessiner Herbstsonne geniessen, sondern zudem einen schönen Erfolg ihres Teams feiern.

Paradiso: Marinelli; Rosamilia (102. Vago), De Biasi (108. Kabamba), Loiero, Grasselli; Jalal (60. Guerchadi); Florio (58. Alaimo), Giunti, Calic, Becchio; Iaconis.

Muttenz: Lindenthal; Gysin (72. Castro), Beck, Tanner, Muelle; Eraslan; Bislimi (72. Grolimund), Brunner (57. Hänggi), Heuss (57. Gökpinar); Alessio, Sudar.

Am Samstag tritt der SV Muttenz wieder in der Meisterschaft an. Um 17.00 Uhr spielt er zu Hause gegen den SC Buochs.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Gotthard