

Möhlin und Rheinfelden planen über ihre Gemeindegrenzen hinweg

Die Planung der Bauzonen hört oft an den Gemeindegrenzen auf, während die Siedlungen immer mehr zusammenwachsen. Dies möchten die Gemeinden Möhlin und Rheinfelden in ihrem Grenzgebiet im Umfeld des Bahnhofes Möhlin ändern.
Mit einer grenzüberschreitenden Planung wollen sich die beiden Kommunen mehr an den funktionalen Räumen und am Leben vor Ort orientieren, als an den politischen Grenzen. Im Richtplan des Kantons Aargau sind in der Nachbarschaft der Gemeinden Möhlin und Rheinfelden ein wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt (ESP) und ein Wohnschwerpunkt (WSP) von kantonaler Bedeutung festgesetzt.
Das unmittelbar an den Bahnhof Möhlin angrenzende Areal ist hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden. Dies bringt die grosse Chance mit sich, die Entwicklung von Siedlung und Verkehr in idealer Weise aufeinander abzustimmen und die Gebiete an den Rändern der beiden Gemeinden aufzuwerten.
Im Hinblick auf die Entwicklung dieses zentralen Areales haben die Gemeinden in den letzten Jahren planerische Grundlagen erarbeitet. Ergänzend dazu wurde innerhalb dieses Entwicklungsgebietes ein Standort für eine Mittelschule evaluiert, den die Gemeinden dem Kanton als künftigen Standort vorgeschlagen haben.
Testplanung mit Mittelschulstandort
Nun gehen die beiden bevölkerungsreichsten Fricktaler Gemeinden, die gemeinsam rund 25‘000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen, einen Schritt weiter. In einer Testplanung soll die Entwicklung des Areals konkretisiert werden.
Kerngedanke der Testplanung ist, im Rahmen eines gestalteten Prozesses den Austausch über mögliche Lösungsideen, ihre Vor- und Nachteile und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen in Gang zu setzen. Durch Testen unterschiedlicher Ideen im Wechselspiel von Entwurf und Kritik kristallisieren sich grundsätzliche Lösungsrichtungen heraus.
Dabei soll auch ein allfälliger Mittelschulstandort berücksichtigt werden. In einem anschliessenden Planungsschritt sollen diese gemeinsamen Ziele in einem Masterplan umgesetzt werden, ehe die Rahmenbedingungen in den jeweiligen Nutzungsplanungen der beiden Gemeinden festgesetzt werden.
Dialog mit allen Beteiligten
Im Juni 2020 sollen die Gemeindeversammlungen über einen Verpflichtungskredit für die Testplanung abstimmen. Bis es soweit ist, suchen die Kommunen den Dialog mit allen Beteiligten.
So ist die interessierte Bevölkerung am 21. Oktober 2019 zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Anschliessend sind mehrere Veranstaltungen mit Grundeigentümern, Pächtern und Vertretern aus der Politik, der Wirtschaft und der Bevölkerung geplant.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlagen in die Testplanung einfliessen. Am Donnerstag, 2. April 2020, findet schliesslich eine öffentliche Informationsveranstaltung zu den Voraussetzungen der Testplanung statt, ehe die Gemeindeversammlungen über den Kredit befinden.