

Mels passt die Strompreise für das Jahr 2023 an

Die Strompreise auf dem Grosshandelsmarkt sind seit Ende 2021 und speziell in den vergangenen Monaten auf ein noch nie da gewesenes Niveau angestiegen. Damit stiegen auch die Beschaffungskosten des Elektrizitäts- und Wasserwerk Mels deutlich.
Als Folge davon müssen die Strompreise für die Endverbraucher für das kommende Jahr erhöht werden. Ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt wird somit im Jahr 2023 rund 25 Prozent mehr bezahlen. Der Strompreis setzt sich aus den drei Komponenten Energie, Netznutzung und Abgaben zusammen.
Der Anstieg der Energiepreise wegen des Ukrainekonflikts
Die Energiepreise für das Jahr 2023 stiegen auf dem Markt in den letzten Wochen nochmals stark an. Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass in Folge des Ukrainekrieges massiv weniger Erdgas nach Westeuropa fliesst und die Verfügbarkeit der Kraftwerke, insbesondere der französischen Kernkraftwerke sehr unsicher ist.
Diese markante Verknappung der Energieträger Erdgas und Strom führt dazu, dass die Preise für Erdgas derzeit sehr stark steigen und die Preise für Strom auf den Grosshandelsmärkten automatisch mitziehen. Die wetterbedingt tiefen Wasserstände in der Schweiz verschärfen die Angebotssituation zusätzlich.
Das Elektrizitäts- und Wasserwerk Mels kann Energiepreisanstieg teilweise abfedern
Die Strategie des Gemeinderats ist seit vielen Jahren, dass die in der Gemeinde benötigte elektrische Energie möglichst in eigenen Anlagen nachhaltig produziert wird. Ihm ist es wichtig, die Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Um den Energiebedarf auch künftig decken zu können, wird auch die Nutzung weiterer Energieträger, auch der Windenergie, weiter geprüft.
Dank des hohen Eigenproduktionsanteils mit den eigenen Wasserkraftwerken und einer vorausschauenden Beschaffungsstrategie über mehrere Jahre kann das Elektrizitäts- und Wasserwerk Mels die aktuell hohen Energiepreise zum Teil abfedern. Dennoch steigen die Energiepreise für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt gegenüber 2022 von 7,03 Rappen pro Kilowattstunde auf 10,63 Rappen pro Kilowattstunde an.
Anstieg der Netznutzungspreise und Abgaben
Aufgrund der höheren Kosten für vorgelagerte Netze steigen auch die Netznutzungspreise um 12,37 Prozent. Die Abgaben erhöhen sich ebenfalls, da die Systemdienstleistungen (SDL) seitens Swissgrid von 0,16 Rappen pro Kilowattstunde auf 0,46 Rappen pro Kilowattstunde erhöht werden. Der Netzzuschlag bleibt unverändert.
Zusammenfassend muss ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden mit einem Mehrpreis von rund 220 Franken pro Jahr rechnen.
Von den hohen Energiemarktpreisen können auf der anderen Seite die Fotovoltaikanlagenbesitzer im Versorgungsgebiet des Elektrizitäts- und Wasserwerk Mels, die den produzierten Strom in das Stromnetz einspeisen, profitieren. Die Rückspeisevergütung für lokale Produzenten erhöht sich von 7,8 Rappen pro Kilowattstunde auf 11 Rappen pro Kilowattstunde.
Mit kleinen Handgriffen können Konsumenten eine grosse Wirkung beim Energiesparen erzielen und mit einfachen Tricks die Stromkosten im Haushalt zu senken. Die richtige Beleuchtung oder die Nutzung eines Wasserkochers spart Energie und Geld. Hilfreiche Anregungen für einen sorgsamen Umgang mit der Energie sowie die detaillierten Tarifblätter können auf der Webseite des Elektrizitäts- und Wasserwerk Mels gefunden werden.