Bei der reformierten Kirche Luzern wurden 146 Dossiers Gesuche um Finanzhilfe gestellt. Eine Zunahme von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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Eine Gasse in der Luzerner Altstadt. - Keystone

Die Reformierte Kirche Luzern setzt mit ihrer professionellen Sozialberatung ein Zeichen der Solidarität für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. 2020 haben 262 Einzelpersonen, Paare und Familien aus der Region Luzern das Beratungsangebot in Anspruch genommen. Bei 146 Dossiers wurden Gesuche um Finanzhilfe gestellt. Dies entspricht einer Zunahme von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Mitarbeitenden der Sozialberatung stellen den Menschen in den Mittelpunkt. Die Situation wird zuerst analysiert und lösungsorientiert werden Beratungen oder andere Unterstützungen erbracht.

Dabei sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar, wie Robert Delaquis, Kirchenvorstand Reformierte Kirche Luzern Ressort Soziales, festhält: «Die Belastung hat massiv zugenommen mit der Sorge um die Gesundheit, den Arbeitsplatz, die fehlenden Sozialkontakte zu engen Bezugspersonen und rund um die nicht abschätzbare weitere Corona-Entwicklung.»

Dies zeigen auch die Zahlen im Jahr 2020. So haben 262 Einzelpersonen, Paare und Familien Beratung in Anspruch genommen - 2019 waren es 237 und 2018 deren 225. Auffallend ist, dass die Gesuche um Finanzhilfe um 25 Prozent zugenommen haben. So leistete die Sozialberatung 2020 bei 146 Dossiers Finanzhilfe bzw. in den Vorjahren bei 117 (2019) und bei 104 (2018).

230'000 Franken weitergereicht

Bei der Prüfung von Finanzhilfegesuchen bestehen Richtlinien, welche so ausgestaltet sind, dass zielführende, manchmal kreative Massnahmen eingesetzt werden können.

Eine Kommission, zusammengesetzt aus Fachpersonen und Kirchenmitgliedern, prüft diese Gesuche. Das Resultat ist, dass Mitmenschen durch die kirchliche Solidarität wieder ein geordnetes und selbstständiges Leben führen können.

Der weitergereichte Betrag des ganzen Jahres ist von rund 200'000 Franken im Jahr 2019 auf 230'000 Franken im Jahr 2020 angestiegen. «Wir leisten einen solidarischen Beitrag für die Entschärfung der sozialen Ungleichheit.

Unser erfolgreicher Ansatz wird auch von den staatlichen sozialen Diensten anerkannt und wir arbeiten eng zusammen», sagt Robert Delaquis, Kirchenvorstand Reformierte Kirche Luzern Ressort Soziales.

Beratung in prekären Situationen

Zusätzlich zur Sorge um die Gesundheit, den Arbeitsplatz oder die fehlenden Sozialkontakte kommen oft auch enge Wohnbedingungen sowie der fehlende Zugang zum Internet hinzu.

Letzterer ist mit der Reduktion der physischen Begegnungen noch wichtiger geworden. Schulen sowie Betriebe waren geschlossen und das Leben musste zuhause stattfinden. Viele sind dafür nicht eingerichtet und dies kann zu innerfamiliären Spannungen führen.

Neben engen Platzverhältnissen, Beziehungskonflikten, Einsamkeit und Unsicherheit, ist die finanzielle Situation bei vielen prekär. Wer das Leben bisher finanziell nur knapp bestreiten konnte, trifft die Kurzarbeit oder ein Auftragsverlust auf Stundenbasis hart.

Die Reformierte Kirche Luzern

Die Kirchgemeinde Luzern setzt sich aus acht Teilkirchgemeinden in der Stadt und der Region Luzern zusammen. Im Gemeindegebiet leben rund 20’000 Reformierte. Dies sind die Hälfte aller Reformierten im Kanton Luzern.

Die Teilkirchgemeinden sind verantwortlich für das kirchliche Leben. Insgesamt beschäftigt die Reformierte Kirche Luzern rund 100 Mitarbeitende und viele Freiwillige engagieren sich ehrenamtlich sowie solidarisch für die Gesellschaft. Mehr zur Reformierten Kirche Luzern unter www.reflu.ch/luzern.

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