Raucher sollen vor einer Operation Nichtraucher werden

Knapp 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung rauchen regelmässig, obwohl sie wissen, dass sie damit ihre Gesundheit schädigen. Hätten die Raucherinnen und Raucher gesundheitliche Probleme, seien sie empfänglicher für das Thema Rauchentwöhnung, teilte das Luzerner Kantonsspital am Mittwoch mit.
Muss sich eine solche Person operieren lassen, hat eine Rauchentwöhnung möglicherweise auch einen direkten Einfluss darauf, wie gut der Körper den medizinischen Eingriff verkraftet. Die Hypothese laute, dass die Rauchentwöhnung die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen deutlich verringere und auch zu einem dauerhaften Rauchstopp mit verbesserter Lebensqualität führe, teilte das Kantonsspital mit.
Ob diese Hypothese zutrifft, untersucht das Spital in einer neuen Studie. Dabei werden parallel zwei Gruppen von je 125 Raucherinnen und Raucher beobachtet. Bei der ersten Gruppe findet erst eine Rauchentwöhnung statt, bei der zweiten nicht. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. 90 Tage nach der Operation werden die eingetretenen Komplikationen statistisch ausgewertet.
Die Studie soll zeigen, welchen Nutzen eine Rauchentwöhnung vor der Operation hat. Bestätigt sich die Hypothese, dürfte eine ausgebaute Rauchstoppberatung vor einem medizinischen Eingriff zum Standard werden, wie es in der Mitteilung des Luzern Kantonsspitals hiess.
Resultate sollen 2026 vorliegen. Das Luzerner Kantonsspital führt die Studie in Zusammenarbeit mit der Universität Luzern durch. Die Krebsliga finanziert die Studiendurchführung.