Das Parlament der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Luzern besetzt am 18. November das Präsidium der kirchlichen Exekutive neu.
Verwaltung Ausbildung.
Schnupperlehre -Kauffrau/Kaufmann EFZ Öffentliche Verwaltung. - unsplash

Alexander von der Marwitz (66) baute, nach einer Lehre als Industriekaufmann und einem Studium der Sozialpädagogik und Gemeinwesenarbeit, über 30 Jahre das Diakonische Werk Memmingen in Bayern als Geschäftsführender Vorstand aus kleinen Anfängen zu einem Betrieb mit 150 Mitarbeitenden und 100 Freiwilligen auf. Weitere Fähigkeiten eignete er sich im Aufbaustudium Gerontologie und in der Ausbildung als Mediator an.

Unter anderem war er bis 2015 auch Mitglied im Diakonischen Rat, dem Aufsichtsgremium über alle evangelischen diakonischen Werke in Bayern, und investierte sich in der Ausbildung von Diakonen und Diakoninnen. Seit 2009 zum Teil, ab 2015 permanent in Luzern lebend, ist er seit dem 1. Januar 2017 in der Reformierten Kirche Luzern für die Leitung des Projekts «Innere und äussere Stärkung» zuständig und hat neben vielen Kontakten auch profunde Kenntnisse über die Abläufe, die Stärken und Problemstellungen in der Reformierten Kirche gewinnen können. Er ist als Delegierter der Teilkirchgemeinde Stadt Luzern Mitglied des Grossen Kirchenrats, des Parlaments der Kirchgemeinde Luzern.

Pfarrer Thomas Widmer (61) durchlief sein Theologiestudium an der Universität Basel mit Vikariat in Riehen. Seine Pfarrstellen führten ihn nach Waltensburg/GR, Küsnacht/ZH, St. Moritz/GR und ab 2014 nach Weggis in die Teilkirchgemeinde Rigi Südseite der Kirchgemeinde Luzern.

Schon als junger Pfarrer in Waltensburg und dann wieder als Pfarrer im Oberengadin wurde er Präsident des Kolloquiums, des regionalen Kirchenparlaments. Pfr. Thomas Widmer arbeitete später in der Spurgruppe für die Verfassungsrevision der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden mit, war dort Leiter der Pastoral- und Mitarbeiterkonferenz und ist seit 2017 zuerst Präsident ad interim und jetzt Co-Präsident des Pfarrkapitels der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Luzern.

Er gehörte während 14 Jahren der Sozialkommission der politischen Gemeinde in St. Moritz und der kantonalen Kommission für Integration in Chur an und baute zusammen mit der katholischen Kirchgemeinde und der politischen Gemeinde eine offene Jugendarbeit in St. Moritz auf. Auch hier im Kanton Luzern ist er über die Kirchgemeinde hinaus engagiert und beteiligte sich am Aufbau einer verbindlichen Zusammenarbeit zwischen den politischen Gemeinden und den Kirchen in den Seegemeinden in Form einer regionalen Sozialkonferenz und eines Projekts zur Integration von Einwohnern mit Migrationshintergrund.

Beide haben gezeigt, dass sie die Fähigkeiten haben, dieses Amt auszufüllen

«Beide haben im ausführlichen Evaluationsverfahren gezeigt, dass sie die Fähigkeiten und das nötige innere Feuer haben, dieses Amt auszufüllen. Wir freuen uns, dass wir gleich zwei geeignete Persönlichkeiten gefunden haben und diese auch bereit sind, sich einer Zweierkandidatur zu stellen. Damit bietet sich dem Kirchenparlament eine echte Auswahl, wie sie bei vergangenen Wahlen immer wieder moniert wurde», sagt Ruth Burgherr, Synodepräsidentin.

Nach dem Tod von Synodalratspräsidentin Ursula Stämmer-Horst am 21. März 2020 hat die Geschäftsleitung Ende April die Suche nach einem Nachfolger/einer Nachfolgerin eingeleitet. Sie entschied sich für ein breit angelegtes Bewerbungsverfahren mit transparentem Anforderungsprofil, das auf verschiedenen Kanälen kommuniziert wurde.

«Wir suchten eine integrative, konfliktfähige, lösungsorientierte und nach Zielen führende Persönlichkeit mit Führungserfahrung, die souverän, authentisch und diplomatisch auftritt, offen kommuniziert, Verständnis für demokratische Strukturen hat, ein Interesse an Glaubensfragen zeigt und der die ganzheitliche Förderung der EvangelischReformierten Landeskirche mit ihren verschiedenen Aspekten am Herzen liegt», so Burgherr. Die Kandidatinnen und Kandidaten durchliefen ein professionell begleitetes Evaluationsverfahren mit zwei Hearings, vor dem definitiven Beschluss über den Wahlvorschlag fand je ein Treffen für das Beschnuppern mit dem Synodalrat und den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle statt.

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