Luzerner Lehrer müssen der Nase und nicht dem CO2-Messgerät folgen

Das Parlament lehnte ein Postulat von Angelina Spörri (GLP) mit 77 zu 24 Stimmen ab. Die Grünliberale hatte ihr Anliegen vor über einem Jahr eingereicht.
Die Diskussion um die Luftmessgeräte in Schulzimmern war während der Coronapandemie aufgekommen. Die Ansteckungsgefahr ist dort am höchsten, wo sich viele Menschen längere Zeit nahe beieinander in geschlossenen und schlecht gelüfteten Räumen aufhalten.
Spörri sagte, ein CO2-Messgerät könne sicherstellen, dass in den Schulzimmern im richtigen Moment gelüftet werde. Ob mit oder ohne Corona, Lernende bräuchten frische Luft.
Diese Verantwortung könne nicht einfach auf die Lehrerinnen und Lehrer abgeschoben werden. CO2-Messgeräte wären eine kleine Investition mit grosser Wirkung.
Pilotprojekt in über 200 Klassenräumen
Der Luzerner Regierungsrat war von Anfang an dagegen, jedes Schulzimmer mit einem Messgerät auszustatten. Er führte aber ein Pilotprojekt mit CO2-Messgeräten in 216 Klassenzimmern durch.
In der Darstellung des Regierungsrat hat die Kampagne zu besserer Luft in Schulzimmern geführt. Auch im Schulzimmer von Lehrer und Kantonsrat Tobias Käch (Mitte) stand ein solches Messgerät.
Sein Bauch- respektive Nasengefühl sei immer richtig gewesen, sagte er und empfahl, das Postulat abzulehnen. Auch die Sprecher von SVP und FDP erklärten, dass die vom Kanton lancierte Informationskampagne genüge und dass ein flächendeckender Einsatz von CO2-Messgeräten nicht nötig sei.