Luzerner Kantonsrat fordert neue Velowegpolitik

Die von der nicht mehr im Kantonsrat sitzenden Yvonne Zemp (SP) eingereichte Motion forderte eine Anpassung des Radroutenkonzepts von 1994 und eine Gesetzesreform. Die heutigen gesetzlichen Vorgaben sehen vor, dass Radwege entlang der Strassen, oft kombiniert mit Gehwegen, realisiert werden.
Dies entspreche nicht mehr den Bedürfnissen der Bevölkerung, sagte Adrian Nussbaum (CVP), der am Dienstag im Kantonsrat die Motion als Zweitunterzeichner vertrat. Radrouten seien mehr als ein erweitertes Trottoir. Radrouten sollten von der Strassen entkoppelt und bei der Planung separat betrachtet werden.
Der Regierungsrat plädierte aber dafür, die Motion in ein Postulat abzuschwächen. Er sei einverstanden mit dem Anliegen, sagte Regierungsrat Fabian Peter (FDP). Das Thema solle aber in eine Gesamtsicht eingebettet und im Projekt Zukunft Mobilität geprüft werden.
Dieses Vorgehen war Kantonsrätin Korintha Bärtsch (Grüne) aber zu langsam. Es dürfe nicht immer alles auf den Stankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden, sagte sie. Es gelte jetzt, in der Velopolitik vorwärts zu machen. Sie verwies darauf, dass das Radroutenkonzept auch nach 26 Jahren unvollendet sei.
Auch SP, GLP und ein Teil der FDP unterstützten die Motion. Vehement dagegen war einzig die SVP. Ihr Sprecher Franz Gisler befürchtete, dass dereinst Radrouten durch Quartierwege und über Privatstrassen geführt werden.