Luzerner Genossenschaft stellt 80 Wohnungen für Flüchtlinge bereit

Die Wohnbaugenossenschaft überlasst dem Kanton die Wohnungen für einen Unkostenbeitrag pro Wohnung plus Nebenkosten, wie die Staatskanzlei am Donnerstag mitteilte. Dabei handelt es sich mehrheitlich um 3-Zimmer-Wohnungen. Im Gegenzug sorgt Genossenschaft für eine funktionierende Infrastruktur, Heizung, Wasser, Kochgelegenheiten und Kühlschränke.
Der Kanton organisiert die Möblierung und die Betreuung der Schutzbedürftigen. Die Möbel würden von allen möglichen Quellen bezogen, sagte Silvia Bolliger, Leiterin der kantonalen Dienststelle Asyl und Flüchtlingswesen, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Schliesslich drängt die Zeit: Bereits ab kommendem Montag, so hofft Bolliger, sollen erste Flüchtlinge die Wohnungen beziehen können.
In einem ersten Schritt übernimmt der Kanton zehn Dreizimmerwohnungen in einem Doppelmehrfamilienhaus sowie zusätzliche Betreuungsräumlichkeiten. Es würden aber sukzessive weitere Wohnungen hergerichtet. Bolliger geht davon aus, dass schliesslich alle 80 Wohnungen benötigt werden. Wie viel diese Unterstützungsmassnahme den Kanton gesamthaft kosten wird, konnte Bolliger nicht sagen.
Die Dienststellenleiterin lobt das«unkomplizierte, rasche Angebot» der Wohnbaugenossenschaft. Es sei eine hervorragende Möglichkeit, an einem zentralen Ort einer beachtlichen Zahl von Menschen in Not ein Dach über dem Kopf zu bieten.
Die Wohnbaugenossenschaft Luzern wurde 1929 von 21 Gewerbefamilien aus der Stadt Luzern gegründet und ist bis heute dem gemeinnützigen Wohnungsbau verpflichtet. Sie besitzt im Raum Libellenhof 238 Wohnungen. Eine Mehrheit davon ist über 85 Jahre alt und soll in den kommenden Jahren erneuert werden. Schrittweise entstehen insgesamt 330 preiswerte Mietwohnungen.
Weiter schafft der Kanton eine zentrale Anlaufstelle für ankommende Flüchtlinge und reagiert damit auf die ansteigenden Zuweisungen von Schutzbedürftigen, wie die Staatskanzlei ebenfalls am Donnerstag mitteilte. Ab kommendem Montag können sich die Betroffenen nach ihrer Ankunft im Kanton auf dem Luzerner Inseli melden.
Dort werden sie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) in Empfang genommen. Diese organisieren dann die Unterbringung und den Transport zu den Unterkünften, heisst es weiter. Bedürftige Personen erhalten zudem eine erste finanzielle Überbrückungshilfe.
Um auf einen möglichen Ansturm vorbereitet zu sein, wird zudem vorsorglich die Zivilschutzanlage Rönnimoos für 140 Personen sowie die Mehrzweckhalle Allmend für maximal 300 Personen eingerichtet.
Luzerns Sozialdirektor Guido Graf (Mitte) betont in der Medienmitteilung, dass die beiden Unterkünfte nur der kurzzeitigen Notunterbringung dienen sollen. Ziel sei es, die Betroffenen so rasch wie möglich in die Unterkünfte der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen oder bei Privaten unterzubringen.