Die Stadt Luzern will die ambulante und stationäre Betreuung der Betagten aus einer Hand anbieten.
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Blick in ein Zimmer des Kantonsspitals Luzern. (Symbolbild) - keystone

Die in dem Unternehmen Viva Luzern organisierten Heime und die Spitex sollen deswegen fusionieren, wie der Stadtrat in seinem Zwischenbericht zum «Versorgungskonzept Alterswohnen integriert» schreibt.

Durch die Fusion von Viva Luzern und der Spitex werde kein Moloch entstehen, sagte Sozialdirektor Martin Merki (FDP) am Dienstag, 2. Mai 2023, an einer Medienorientierung.

Die dezentrale Struktur in den Quartieren werde weiterhin bestehen.

Viva Luzern ist heute eine städtische Aktiengesellschaft mit sechs Betagtenzentren und über 200 Wohnungen. Die Spitex ist ein Verein, für den selbstorganisierende Teams im Einsatz sind.

Ältere sollen möglichst lange zu Hause und selbstbestimmt leben

Welche Rechtsform das Fusionsunternehmen haben wird, ist noch offen, wie Armida Raffeiner, Stabschefin der Sicherheitsdirektion, erklärte. Bis im Herbst 2023 soll diese Frage aber geklärt werden.

Ziel der Stadt ist es, dass die älteren Menschen möglichst lange zu Hause und selbstbestimmt leben können.

Die verschiedenen Anbieter sollen deswegen enger zusammenarbeiten, und die Betreuung der älteren und unterstützungsbedürftigen Menschen soll besser koordiniert werden.

Der Stadtrat hat deswegen 2021 ein Projekt zur Realisierung der sogenannten integrierten Versorgung gestartet.

Auf die Integration von Vicino wird aber verzichtet

Ursprünglich hätte auch der Verein Vicino, der als Vermittler von Angeboten in fünf Quartieren tätig ist, mit Viva und Spitex fusionieren sollen.

Auf die Integration von Vicino wird aber verzichtet. Vicino-Vorstand Livio Arfini begründete dies mit der Unabhängigkeit, welche bei einer Fusion verloren gehen würde.

Unbestritten ist für die Beteiligten aber, dass es eine Fusion der stationären und der ambulanten Pflege brauche.

Fusionsunternehmen kann besser spezialisierte Angebote bieten

Die dank dem Schritt möglich gemachte integrierte Versorgung habe sich andernorts bewährt.

Das Zusammengehen sei nicht nur für die Betagten von Vorteil, sondern auch für die Angestellten attraktiv, erklärten Rolf Krummenacher, Verwaltungsratspräsident von Viva, und Spitex-Präsident Christoph Buerkli.

Dank seiner Grösse kann das Fusionsunternehmen besser spezialisierte Angebote, etwa Sucht im Alter, anbieten.

Anspruchsvoller Change-Prozess

Vorteile werden auch bei der Digitalisierung oder der Ausbildung gesehen. Die älteren Menschen werden die von ihnen benötigten Hilfe aus einer Hand erhalten.

Das Pflegeteam etwa, das jemanden ambulant versorgt, kann später auch die stationäre Pflege übernehmen.

Das Zusammenführen von Viva und Spitex wird vom Stadtrat als anspruchsvoller Change-Prozess bezeichnet. Die Regierung beantragt dem Parlament dazu einen Kredit von 70'000 Franken.

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