

«Es braucht Anreize für freiwilliges klimafreundliches Verhalten»

ln drei Postulaten und einer Motion wird der Stadtrat der Stadt Liestal angewiesen, im Bereich der Nachhaltigkeit inklusive Klima weitere Massnahmen zu treffen beziehungsweise zu prüfen.
Im ersten Halbjahr 2022 wurde vom Stadtrat einer externen Firma der Auftrag erteilt, die Stadt und die Stadtverwaltung Liestal für die Ausarbeitung der Nachhaltigkeitsstrategie und der Entwicklung von entsprechenden Massnahmen zu begleiten und zu unterstützen.
Ende Oktober 2022 soll ein erster Bericht vorliegen, der dem Einwohnerrat die Nachhaltigkeit betreffend eine fundierte Antwort geben kann.
Der momentan aktuell vorliegende Wissensstand über das weitere Vorgehen wurde dem Einwohnerrat nun als Zwischenbericht vorgelegt und wird am 24. August 2022 an der Sitzung diskutiert.
Nau.ch hat bereits mit Hanspeter Meyer (SVP) und Domenic Schneider (GLP) über das Geschäft gesprochen.
Richard Gafner, der die FDP im Einwohnerrat vertritt, äussert sich nun dazu.
Nau.ch: Inwiefern sind Sie mit der jetzigen Umsetzung zufrieden?
Richard Gafner: Die FDP ist mit den Antworten aus dem Zwischenbericht zufrieden und stellt fest, dass bereits Massnahmen eingeleitet wurden.
Eine Bündelung der Vorstösse in einer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie macht Sinn.
Nau.ch: Welche Schlüsse zieht ihre Fraktion aus dem Zwischenbericht und sehen Sie noch Verbesserungspotential?
Richard Gafner: Wie bereits erwähnt begrüssen wir den gesamtheitlichen Ansatz, den die Verwaltung mit der Nachhaltigkeitsstrategie vorschlägt.
Natürlich ist es schade, dass die Erarbeitung der Strategie relativ viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ob es Verbesserungspotential gibt, möchten wir anhand der im Herbst vorgestellten Gesamtstrategie beurteilen.
Nau.ch: Was denken Sie, wo sollte Liestal am ersten ansetzen, um die Klimaziele zu erreichen?
Richard Gafner: Der Handlungsspielraum auf Gemeindeebene ist bekanntlich relativ beschränkt.
In einem ersten Schritt muss also dort angesetzt werden, wo die Verwaltung selbstbestimmt Massnahmen ergreifen kann und der Hebel am grössten ist, wie zum Beispiel bei der Erneuerung des Asylheims, wo umweltfreundliche Standards und ein durchdachtes und ressourcenschonendes Nutzungskonzept umgesetzt werden.
Im Weiteren plädieren wir dafür, dass Anreize geschaffen werden, damit Bevölkerung und Behörden sensibilisiert werden und sich freiwillig klimafreundlich verhalten.
Zur Person
Richard Gafner wohnt in Liestal und ist für die FDP seit 2019 im Einwohnerrat Liestal.
Der 61-Jährige arbeitet als IT-Berater und Projektleiter für ein schweizerisches IT-Unternehmen.
Gafner ist verheiratet und verbringt seine Freizeit gerne auf dem Mountainbike oder mit seiner Frau auf Reisen.