

Wildegg, Lenzburg, Hallwyl – Verweilen in den Schlossgärten

Marco Castellaneta, Geschäftsleiter Museum Aargau, blickt auf ein herausforderndes und am Schluss erfolgreiches Jahr 2020 zurück. «Kurzfristig haben wir in wenigen Tagen ein neues Programm entworfen. Dieses lockte schliesslich gar mehr Individualbesucherinnen und -besucher an als in den Vorjahren. Persönlich bleiben mir unzählige Online-Begegnungen in Erinnerung, welche schnell eine neue Alltagsrealität geschaffen haben.»
Am 1. April war es so weit und Museum Aargau öffnete an sämtlichen Standorten wieder die Türen für die Saison 2021; so auch auf Schloss Wildegg. «Man spürt gut, dass die Menschen lange auf diesen Moment der Öffnung gewartet haben. Wir sehen an all unseren Standorten seit dem ersten Tag täglich sehr viele glückliche Gesichter», sagt der Museumsdirektor.

Von Zurückhaltung ist also nichts zu spüren. Eine schöne Fügung, dass Museum Aargau dieses Jahr unter dem Titel «Aufgeblüht!» viele Angebote im Freien anbieten kann. Dies auf einer Million Quadratmeter Natur und Gärten – dazu gehören auch die prächtigen Schlossgärten.
An allen Standorten ruft der Frühling
Auf Schloss Wildegg locken zurzeit 40‘000 blühende Tulpen und der Schlosshof strahlt in allen möglichen violetten Farbtönen. Auf Schloss Lenzburg kann man im Rosengarten der ehemaligen Schlossbewohnerin Lady Mildred entspannen. Und auf Schloss Hallwyl führt die Spur zu vergessenen Gärten.

Im Mai eröffnet zudem ein ganz besonderer Garten beim Vindonissa Museum in Brugg. Ein römischer Garten, der in seinem Ausmass einzigartig ist im Land.
«Er hätte in dieser Form genauso im Kommandantenpalast des ehemaligen Legionslagers Vindonissa angelegt sein können. Mit seinen verspielten Beetumrandungen, den Wasserspielen und mit seiner pompösen Üppigkeit. Unsere Gäste können den Garten auf einer Audiotour aus Sicht eines Archäologen oder eines Gärtners erleben», sagt Marco Castellaneta.
Geschichte mit allen Sinnen erleben
Wie verlief für Museum Aargau die Planung für das Programm 2021? Marco Castellaneta: «Vieles war und ist auch in diesem Jahr ungewiss. Und es scheint fast so, also ob der Titel ‹Aufgeblüht!› einhergeht mit der Hoffnung, dass trotz Corona dieses Jahr endlich alles wieder aufblüht.»

Entstanden sei die Idee aber tatsächlich bereits vor Ausbruch der Pandemie. Sie bezieht sich auf das Aufblühen der prächtigen Gärten. «Eine Recherchearbeit hatte ergeben, dass wir über 1 Million Quadratmeter an Garten- und Naturflächen an unseren Standorten verfügen. Diese gewaltige Zahl war die Basis, um ein Saisonthema für alle neun Standorte entstehen zu lassen.»
So starten und entwickeln sich laut Museumsdirektor die meisten Ideen. Ein Gedanke, ein Wort, eine Tat. «Über die letzten Jahre hat bei Museum Aargau eine tolle Gruppe von Menschen mit derselben Inspiration und Leidenschaft zusammengefunden. Wir lieben es, die Gäste an unseren originalen Schauplätzen Geschichte mit allen Sinnen erleben zu lassen.»

Klar ist im Hinterkopf, dass die Museen coronabedingt erneut geschlossen werden könnten. «Wir haben aber gelernt, gut mit dieser Unsicherheit umzugehen und so gut es geht, variabel und in Szenarien zu planen. So können wir flexibel auf wechselnde Anordnungen reagieren. Immer mit dem Ziel, unseren Besucherinnen und Besuchern ein spannendes, lustvolles Programm anzubieten», so Castellaneta.
Zehntägiges Festival auf Schloss Wildegg
Mit der Jahresvernissage am 6. Mai in den Gärten von Schloss Wildegg fiel der offizielle Saison-Startschuss. Der Aargauer Kulturdirektor, Landstatthalter Alex Hürzeler, lancierte das Museumsjahr. Bis Ende Jahr folgen über 100 Angebote und Veranstaltungen.

Neben den bereits erwähnten Gärten gibt es an allen Standorten von Museum Aargau noch viele weitere Höhepunkte; etwa die Ausstellung «Rosen, Tee, Naturgenuss – Gartenlust im 19. Jahrhundert» auf Schloss Lenzburg.
Besonders gespannt ist Museumsdirektor Marco Castellaneta auf das zehntägige Festival «Blumengeflüster» (6. – 15. August) auf Schloss Wildegg mit den Akteuren von «Blumen für die Kunst».

«Ebenso freue ich mich auch auf die Workshops für Erwachsene mit Meisterflorist Thomas Spiess am 16. Mai oder den barocken Blumenabend am 28. August auf Schloss Wildegg», so Castellaneta.
Und für ein blumiges Highlight wird dann bestimmt auch der Tulpenzwiebel- und Genussmarkt am 25./26. September sorgen.