

Thunstetten sieht Mängel bei der Umfahrung Aarwangen

Die Umfahrung Aarwangen stösst in der Region weiterhin auf Kritik. Nun hat auch die Gemeinde Thunstetten eine Beschwerde gegen das 200-Millionen-Projekt eingereicht.
Die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern hat alle 171 Einsprachen gegen die Umfahrung Aarwangen pauschal abgewiesen. Dies hat nun den Gemeinderat Thunstetten dazu bewogen, beim Regierungsrat Beschwerde einzureichen.
Der Gemeinderat klagt über vier Hauptpunkte
Der Gemeinderat sieht im Beschluss der Bau- und Verkehrsdirektion eklatante Mängel. So klagt die Gemeinde, dass der geplante Tunnel zu kurz ist. Er führt zu erheblichen Eingriffen in die Landschaft (Wald- und Kulturland), was mit einem längeren Tunnel verhindert werden könnte.
Dazu klagt die Gemeinde auch, dass die Planung gegen zahlreiche Ziele und Grundsätze, die im Raumplanungsgesetz festgehalten sind, verstösst. Vor der Realisierung des Umfahrungsprojekts braucht es flankierende Massnahmen in Langenthal und Thunstetten. Solche Massnahmen sind bislang in den Plänen nicht vorgesehen.
Mit dem Bau der Umfahrung würde die Gemeinde Thunstetten neu einen Grossteil des Verkehrs aus Aarwangen erben. Dabei hat der Kanton die berechtigten Anliegen der Gemeinde nicht berücksichtigt.
Der Gemeinderat bietet Hand zu konstruktiver Zusammenarbeit
Der überwiegende Anteil der Einsprachen kommt von Bürgern und Organisationen der Gemeinde Thunstetten. Der Gemeinderat sieht sich deshalb verpflichtet, die Anliegen seiner Einwohner zu verteidigen.
«Wir fordern den Regierungsrat auf, das Umfahrungsprojekt und die ganze Verkehrssituation in der betroffenen Region neu zu beurteilen und sich dabei von zeitgemässen raumplanerischen und umweltspezifischen Erkenntnissen leiten zu lassen», sagt Hans-Peter Vetsch, Gemeindepräsident von Thunstetten.
Der Gemeinderat bietet bei dieser Planung Hand zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit allen Beteiligten.