Mit dem Ziel, der Bevölkerung die Natur im und rund um den Bezirk Küssnacht näherzubringen, findet im April 2022 eine Wildbeobachtung statt.
rehkitz
Ein Rehkitz spaziert durch das Gras. - Keystone
Ad

Topografisch wird das Rigigebiet durch den Vierwaldstätter-, den Zuger- und zum Teil den Lauerzersee begrenzt. Deshalb besitzt das Gebiet einen Halbinselcharakter. Rund um die Rigi befinden sich viele Siedlungen sowie die Autobahn und die Gotthardlinie der SBB.

Für die Wanderungen der Wildtiere und die Vernetzung zwischen der Rigi und den umliegenden Gebieten kommt den drei nationalen Wildtierkorridoren «Küssnacht», «Arth» und «Seewen» eine grosse und überregionale Bedeutung zu. Ihr Zustand ist aber beeinträchtigt oder weitgehend unterbrochen.

Die Sanierung und die Gewährleistung der Funktionalität der Korridore würde den genetischen Austausch der Wildtiere ermöglichen. Auch die aktuell fehlenden natürlichen Feinde der Paarhufer, insbesondere der Luchs, könnten das Rigigebiet wieder besiedeln.

Rotwild auf dem Vormarsch

Dank der vielfältigen Lebensräume kommen an der Rigi zahlreiche Wildtierarten vor. Die Paarhufer Gämse, Rothirsch und Reh finden über das ganze Jahr praktisch flächendeckend geeignete Einstandsgebiete. Murmeltiere, Feld- und Schneehase, Uhus und die streng geschützten Raufusshühner haben dank einer jahrelangen gezielten Bewirtschaftung zur Erhaltung und Förderung der Lebensräume ihre Kerngebiete über die Rigi verteilt.

Auch der Steinadler kann als Gast beobachtet werden. Vor allem das Rotwild befindet sich auf dem Vormarsch. Um die Bestände in einem für den Wald erträglichen Mass zu halten, wurde ein Wald-Wild-Konzept erarbeitet, das jährlich den Umständen angepasst werden kann. Insbesondere der Schutzwald an der Rigi-Nordlehne bedarf zur Gewährleistung einer natürlichen Verjüngung ein besonderes Augenmerk.

Die Regulation der Bestände durch eine geplante Jagd bezweckt in erster Linie einen naturnahen Sozialaufbau der Alters- und Geschlechtsstrukturen. In der Vergangenheit wurde das Gamswild über viele Jahre ungünstig bejagt. Daher wird für die Gämsen ein besonderes Management umgesetzt, um die artgerechten Strukturen wiederaufzubauen.

Die Region Rigi ist aber auch ein Tourismusschwerpunkt. Ganzjährig werden Besucher durch die Bergbahnen ins Gebiet befördert, und die Wildtiere sind tagsüber starkem Druck durch die Freizeitnutzer ausgesetzt. Störreize durch die menschlichen Aktivitäten in den Naturräumen können gravierende Folgen für die Wildtiere haben. Umso wichtiger ist, dass die Besucher Rücksicht walten lassen, indem sie Aktivitäten in der Dämmerung und der Nacht vermeiden und sich an die markierten Wanderwege und bei Schnee an das Routengebot halten.

Wildbeobachtung auf der Seebodenalp

Am 30. April 2022 bietet sich Interessierten im Rahmen des Projekts Wild Wuchs des Bezirks die Möglichkeit, Näheres über die Wildtiere im Gebiet Seebodenalp zu erfahren und mit etwas Glück auch Tiere zu beobachten. Begleitet werden die Teilnehmer vom Jagdschutzverein Küssnacht und von Wildhüter Markus Raschle.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

AutobahnNaturJagdRehSBB