Wie der Bezirk Küssnacht mitteilt, hat sie sich im Rahmen des Projekts zum Ziel gesetzt, die weitere Ausbreitung problematischer Gartenpflanzen zu stoppen.
Die Altstadt der Gemeinde Küssnacht (SZ).
Die Altstadt der Gemeinde Küssnacht (SZ). - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Weil sich zunehmend problematische Gartenpflanzen vom Siedlungsgebiet herkommend im Meggerwald ausbreiten, waren Zivildienstleistende im Jahr 2022 von Frühling bis Herbst damit beschäftigt, invasive Neophyten auszureissen oder zurückzuschneiden.

Die Arbeit geht ihnen nicht aus, unter anderem auch, weil in den Gärten noch viele invasive Pflanzen wachsen, die sich weiter ausbreiten.

Das von allen Meggerwaldgemeinden initiierte Neophytenprojekt hat sich zum Ziel gesetzt, die weitere Ausbreitung problematischer Gartenpflanzen zu stoppen und diese nicht zur natürlichen Vegetation gehörenden Pflanzen aus dem Naturraum Meggerwald zu entfernen.

Nur so können Wald und Schutzgebiete ihre natürliche Funktion wahrnehmen sowie Natur und Mensch mit Holz oder Biodiversität versorgen, denn ohne Massnahmen würden invasive Arten überhandnehmen, sich weiter ausbreiten und das Gleichgewicht der Natur massiv beeinträchtigen.

Mit Power gegen Gartenpflanzen

Mit zahlreichen Massnahmen soll dieser Prozess gestoppt werden. Die Gemeinden und die Kantone Schwyz und Luzern investieren viel.

Die Hauptarbeit leisteten Zivildienstleistende mit über 150 Personenarbeitstagen in allen fünf Meggerwaldgemeinden.

Sie rissen Berufkräuter, Geissblätter und Goldruten aus, gruben Sommerflieder und Kirschlorbeer aus oder stachen Riesenbärenklau ab.

Zusätzlich führten Freiwillige, Gärtner und Forstarbeiter diverse Aufträge aus und entfernten beispielsweise Sommerflieder in den steilen Böschungen entlang der Meggerstrasse.

In den Gärten von heute wachsen die Probleme von morgen

An einigen Orten konnte die unkontrollierte Ausbreitungsdynamik beispielsweise der Amerikanischen Goldruten oder des Japanischen Staudenknöterichs gestoppt werden.

Für eine definitive Entfernung bedarf es der Fortführung der Massnahmen über Jahre, weil schon kleine, im Boden verbleibende Wurzelstücke ausreichen, damit die Pflanzen weiterwachsen.

Die Arbeit geht vorderhand nicht aus. Leider fand man im Sommer auch bisher wenig bekannte Neophyten im Meggerwald.

So wachsen beispielsweise Asiatische Geissblätter an verschiedenen Standorten.

Asiatische Geissblätter können zum Problem werden

Diese Erkenntnis macht doppelt Sorge, denn einerseits ist die Art nur schwer zu entfernen und hat das Potenzial, grosse Flächen im Wald zu überwuchern.

Andererseits wachsen Asiatische Geissblätter noch in grosser Anzahl in privaten Gärten und verbreiten sich meist unbemerkt zum Beispiel mit dem Vogelkot aus.

Mit dieser nahezu unerschöpflichen Quelle muss man leben, solange Gartenbesitzende diese problematischen Arten in ihren Gärten dulden, die Gärtnereien diese weiterhin verkaufen und der Gesetzgeber keine klaren Regeln festschreibt, die diesen Teufelskreis unterbrechen würden.

Insofern appellieren die Gemeinden an Grundbesitzende, auf invasive Gartenpflanzen zu verzichten und diese aus ihren Gärten zu entfernen.

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