

Zumikon leitet weitere Massnahmen für Ukraine-Hilfe

Seit dem Angriff von Russland auf die Ukraine am 24. Februar 2022 herrscht in zahlreichen Gebieten der Ukraine Krieg. Dieser zieht sich mittlerweile bereits seit über einem Monat dahin.
Von den rund 44 Millionen Einwohnern befinden sich mehrere Millionen Menschen auf der Flucht in Richtung Westen, frühere Kriege haben gezeigt, dass eine Fluchtquote zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerungszahl realistisch ist, je länger und härter der Krieg andauert, sind auch grössere Werte möglich.
Rund 3,5 Millionen Menschen, vorwiegend Frauen und Kinder, haben die Ukraine bereits verlassen. Für die Schweiz ist gemäss neuster Prognose mit möglicherweise bis zu 300'000 Flüchtenden zu rechnen, im Verhältnis zu den knapp neun Millionen Einwohnern würde dies einer Aufnahme-Quote von rund 3,3 Prozent entsprechen. Eine solche Situation hat es in diesem Ausmass noch nie gegeben.
Zahl der Schutzsuchenden wird in kommenden Tagen und Wochen ansteigen
Per 20. März 2022 haben sich in der Schweiz bereits rund 10'000 Flüchtende registrieren lassen, täglich treffen bis zu 1000 Personen neu in der Schweiz ein. Auch in Zumikon sind bereits über ein Dutzend Flüchtende eingetroffen, welche private Unterkünfte beziehen konnten.
Diese Zahl wird in den kommenden Tagen und Wochen stark ansteigen. Errechnet mit der schlimmstenfalls befürchteten Quote von 3,3 Prozent wäre rechnerisch-theoretisch die Unterbringung von bis zu 180 Flüchtenden in Zumikon notwendig, wobei die Hoffnung besteht, dass es nicht ganz so heftig werden wird.
Rahmenkredit wurde bewilligt
Erste Massnahmen, vor allem zur Unterbringung von Flüchtenden, wurden bereits eingeleitet, bestimmte Ausgaben getätigt (zum Beispiel Anmietung der Wohnungen im Mettelacher). Es zeichnet sich ab, dass in den nächsten Wochen und Monaten weitere unvorhergesehene Ausgaben notwendig werden, welche die Gemeinde teilweise äusserst kurzfristig tätigen muss.
Aus verständlichen Gründen ist für die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts kein Betrag im Budget 2022 eingestellt. Sämtliche Kostenübernahmen erfolgen daher ausserhalb des Budgets und zulasten der Freien Limite des Gemeinderats.
Der Gemeinderat hat einen maximalen Rahmenkredit in der Höhe von 300'000 Franken bewilligt, damit in dieser unvorhersehbaren Lage auch weiterhin unbürokratisch, zeitnah und mit kurzen Entscheidungswegen agiert werden kann, ohne dass sämtliche Auslagen dem Gemeinderat zur Bewilligung vorzulegen sind. Für die Bewilligung der Ausgaben sind die Abteilungsleiter gegebenenfalls in Absprache mit dem jeweiligen Ressortvorsteher zuständig.