Durch mehr Steuererträge und weniger Finanzausgleichsbeiträge schliesst die Rechnung 2021 in Küsnacht mit einem Ertragsüberschuss von 9,3 Millionen Franken ab.
Küsnacht
In Küsnacht am Zürichsee seien die Ansprüche der Eltern an die Schule hoch. - Nau.ch
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Budgetiert war ein Überschuss von 0,7 Millionen Franken. Die mit dem Budget 2022 veröffentlichte Hochrechnung 2021 wies bereits einen Ertragsüberschuss von 4,7 Millionen Franken aus. Die Verbesserung gegenüber der Hochrechnung ist mit einer Entlastung beim Finanzausgleich begründet.

Der Gemeinderat erstellte das Budget 2021 mitten in der Corona-Krise und kalkulierte ertragsseitig entsprechend zurückhaltend. Denn die Konjunkturprognosen waren damals durchwegs negativ, und es wurden deutliche Auswirkungen auf die Steuererträge erwartet. Das sehr gute Ergebnis ist denn auch vor allem mit höheren Steuererträgen von +10,5 Millionen Franken (+5,5 Prozent) begründet. Diese liegen damit – nach einem Rückgang im Jahr 2020 – wieder auf dem vor Corona-Niveau der Rechnung 2019. Bei den allgemeinen Gemeindesteuern resultiert gegenüber dem Budget ein Mehrertrag von 7,6 Millionen Franken (+4,5 Prozent) und aus Grundstückgewinnsteuern ein Plus von 2,8 Millionen Franken (+14,2 Prozent).

Direkt abhängig von den Steuererträgen ist die Finanzausgleichsabgabe. Diese erhöhte sich gegenüber dem Budget um 3 Millionen Franken (+2,7Prozent) auf 113,5 Millionen Franken. Der Anstieg ist allerdings im Verhältnis zu den massgebenden Steuererträgen geringer als erwartet worden war. Die Steuerkraft der anderen Gemeinden (Kantonsmittel) entwickelte sich positiver als für die Hochrechnung (gemäss Schätzung des kantonalen Gemeindeamts) angenommen wurde. Dieser veränderte Parameter bewirkte eine Entlastung von rund 4 Millionen Franken, was die Abweichung des Rechnungsergebnisses zur Hochrechnung 2021 begründet.

Aufwandseitig sind Mehraufwendungen bei den Verwaltungs- (+0,2 Millionen Franken) und Finanzliegenschaften (+0,5 Millionen Franken) zu verzeichnen, dies hauptsächlich wegen nicht budgetierten Unterhalts- und Planungsaufwendungen. Der ZVV-Beitrag lag wie im Vorjahr wegen Covid-19 über Budget (+0,5 Millionen Franken) und die Pflegefinanzierungsbeiträge überstiegen das Budget um 0,6 Millionen Franken. Dagegen verzögerten sich die Ausgaben zur Umsetzung des Ideenwettbewerbs zur ZKB-Jubiläumsdividende (-0,4 Millionen Franken) und der Wertberichtigungsbedarf auf Liegenschaften des Finanzvermögens fiel tiefer aus als budgetiert (-0,6 Millionen Franken). Auch bei der Sozialhilfe und den Sozialversicherungen ergaben sich um je 0,5 Millionen Franken geringere Aufwendungen.

Die Investitionen im Verwaltungsvermögen, die mit 13,6 Millionen Franken unter den budgetierten 22,1 Millionen Franken liegen, konnten mit einem Selbstfinanzierungsgrad von 192 Prozent vollumfänglich abgedeckt werden. Die Hauptpositionen sind Investitionen ins Strassen- (4,4 Millionen Franken) und Kanalisationsnetz (3,2 Millionen Franken), Liegenschaften (4.5 Millionen Franken) sowie die Schulliegenschaften (0,9 Millionen Franken). In das Grundeigentum im Finanzvermögen wurden Investitionsausgaben von 2,8 Millionen Franken getätigt (Budget 4,3 Millionen Franken). Der Erwerb der restlichen Einfamilienhäuser in der Alderwies (Ablauf Baurecht) konnte wie geplant vollzogen werden.

Mit einem zweckfreien Eigenkapital im Steuerhaushalt von 176,2 Millionen Franken und einer Nettoschuld im Steuerhaushalt von 47,3 Millionen Franken verfügt die Gemeinde Küsnacht über eine solide Bilanz. Die Gemeinde hat keine verzinslichen Schulden.

Martin Schneider, Vorsteher Finanzen, ist zufrieden mit dem Abschluss: «Wir rechneten bereits mit einem sehr positiven Ergebnis. Dass auch die anderen Gemeinden im Kanton Zürich ebenso erfreulich gute Steuererträge verzeichnen konnten, entlastet uns unerwartet um rund 4 Millionen Franken. Wir behalten diesen Betrag gerne in unserer Kasse. Die Steuersenkung auf das laufende Jahr hin war sicher angemessen.»

Die Weisung und die detaillierte Jahresrechnung 2021 wird gegen Ende Mai 2022 auf der Webseite der Gemeinde Küsnacht publiziert.

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