Der Gemeinderat hat das Budget und den Steuerfuss für das Jahr 2021 zuhanden der Gemeindeversammlung vom 7. Dezember 2020 verabschiedet.
Lohn aargauer Spitalangestellte
Banknoten. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Der Gemeinderat rechnet aufgrund der Covid-19-Krise mit einem Rückgang der Steuererträge (Fiskalertrag) um 6.6 Mio. Franken (-3.4%). Es werden um 7.6 Mio. Franken tiefere ordentliche und übrige Steuererträge erwartet (-4.3%), wogegen aus Grundstückgewinnsteuern um 1 Mio. Franken höhere Erträge budgetiert sind.

Die direkt vom erwarteten Steuerertrag (ohne die Grundstückgewinnsteuern) abhängige Finanzausgleichsabgabe sinkt im Gegenzug von 116.5 Mio. Franken auf 110.5 Mio. Franken (-5.2%). Vorsteher Finanzen Martin Schneider erläutert: «Nach unseren Annahmen wird die Covid-19-Krise mit Verzögerung auf die Steuererträge in den Jahren 2021 und 2022 drücken, ab 2023 rechnen wir mit einer Erholung. Für uns relevant ist vor allem auch, wie sich die Steuererträge der anderen Gemeinden entwickeln. Dies hat einen massiven Einfluss auf die Finanzausgleichsabgabe, die grösste Aufwandposition in unserem Budget.»

Mehrausgaben resultieren für die Informatik von 0.6 Mio. Franken (+41%), vor allem begründet durch höhere Kosten für Softwarelizenzen (Belastung der Erfolgs- statt wie bisher der Investitionsrechnung) und der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten. Der Aufwand der Schule steigt um 0.5 Mio. Franken (+1.5%), was unter dem Anstieg der Schülerzahl von +1.7% liegt.

Um 0.7 Mio. Franken tiefere Miet- und Baurechtszinserträge budgetiert

Für Wertberichtigungen auf Liegenschaften des Finanzvermögens aufgrund von nicht wertvermehrenden Investitionen sind 0.7 Mio. Franken eingestellt (Vorjahr 0.4 Mio. Franken). Die Aufwendungen für die Pflegefinanzierung erhöhen sich um 0.2 Mio. Franken auf 7.8 Mio. Franken (+2.8%).

Ertragsseitig sind um 0.7 Mio. Franken (-7.7%) tiefere Miet- und Baurechtszinserträge budgetiert, vor allem bedingt durch den Auslauf des Mietverhältnisses für die Liegenschaft Seestrasse 264/266 (ehemaliges Pflegeheim am See). Weiter entfällt die im Vorjahr budgetierte Jubiläumsdividende 2020 der Zürcher Kantonalbank von 0.4 Mio. Franken.

Eine Entlastung des Haushalts ergibt hauptsächlich die erwähnte Abnahme der Finanzausgleichsabgabe um 6.0 Mio. Franken. Weiter sinken die Abschreibungen des Verwaltungsvermögens im steuerfinanzierten Haushalt um 0.4 Mio. Franken (-2.7%). Ein leichter Rückgang ist zudem bei der Sozialhilfe um 0.1 Mio. Franken (-3.2%) sowie beim Asylwesen von 0.2 Mio. Franken (-18.9%, höhere Integrationspauschale Kanton) zu verzeichnen.

Martin Schneider ist zufrieden mit dem Budget

Die Investitionen ins Verwaltungsvermögen von 22.1 Mio. Franken sind bei einer Selbstfinanzierung (Cashflow) von 17.6 Mio. Franken mit einem Selbstfinanzierungsgrad von 80% abgedeckt. Die Hauptpositionen sind Investitionen ins Strassen- (5.7 Mio. Franken) und Kanalisationsnetz (5.9 Mio. Franken), Liegenschaften (5.9 Mio. Franken) sowie die Schulliegenschaften (2.6 Mio. Franken).

Grösste Einzelprojekte sind die budgetierten Jahrestranchen 2021 für den Neubau des Feuerwehrgebäudes (4.0 Mio. Franken), den Umbau und Werterhalt der KEK (0.75 Mio. Franken), die Sanierung der Alten Forchstrasse (2.55 Mio. Franken, Strasse und Kanalisation) sowie Alte Landstrasse (1.7 Mio. Franken, Strasse und Kanalisation). Im Grundeigentum des Finanzvermögens sind Investitionen von 4.3 Mio. Franken vorgesehen. Der Erwerb der Einfamilienhäuser in der Alderwies (2.3 Mio. Franken, Ablauf Baurecht), die Gesamtsanierung Obere Heslibachstrasse 45 (0.8 Mio. Franken) und der Neubau des Mehrfamilienhauses Freihofstrasse (0.45 Mio. Franken) sind die grössten Positionen.

Im Finanz- und Aufgabenplan 2020–2024 sind für den steuerfinanzierten Haushalt Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von 97 Mio. Franken vorgesehen. Die Selbstfinanzierung (Cashflow) beträgt 92 Mio. Franken (Selbstfinanzierungsgrad 94%). Dadurch erhöht sich die Nettoschuld um 5 Mio. Franken auf etwa 85 Mio. Franken (Nettovermögen Steuerhaushalt Ende 2024 ohne Rückstellung Finanzausgleich: Fr. 148.1 Mio. Franken). Das zweckfreie Eigenkapital (des Steuerhaushalts) wird am Ende der Planperiode etwa 167 Mio. Franken betragen.

Martin Schneider ist zufrieden mit dem Budget: «Aufwandseitig haben wir das Budget intensiv bearbeitet, die Ertragsseite können wir nur bedingt beeinflussen. Wir halten an unserem Investitionsprogramm fest, die aufgegleisten Projekte werden wie geplant realisiert. Unsere solide Finanzlage erlaubt dies, trotz der gegenwärtigen Unsicherheiten.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ZKBFranken