

Küsnacht: Vorlage des Gesundheitsnetzes kommt an die Urne

Vor zehn Jahren machten sich 50 engagierte Bürger zusammen mit dem Gemeinderat von Küsnacht daran, die Alters- und Gesundheitsversorgung der Zukunft zu planen.
Aus dieser Arbeit ist die «integrierte Altersversorgung» und später das Gesundheitsnetz Küsnacht entstanden.
Auch heute, bei Vorbereitung zur passenden Rechtsform zum Gesundheitsnetz, hat Bevölkerung wiederum stark mitgearbeitet und damit Ausgestaltung der gemeinnützigen Gesundheitsnetz Küsnacht AG massgebend geprägt.
Wenn die Vorlage am 18. Juni 2023 an die Urne kommt, steht darum auch die Mitsprache der Bevölkerung im Zentrum.
Martin Bachmann: «Alter geht uns alle an»
«Alter geht uns alle an. Früher oder später werden wir mit Fragen rund ums Alter konfrontiert. Die Zahl der Hochbetagten wird in den nächsten Jahren stark zunehmen.
Die demographische Entwicklung und die sich in allen Schichten unserer Gesellschaft wandelnden Lebensbedingungen bringen grosse Änderungen mit sich.
Diese Fakten treffen in hohem Masse auch auf die Bevölkerung von Küsnacht zu.»
Diese Worte schrieb Martin Bachmann, der damalige Gemeinderat und Gesundheitsvorsteher, vor knapp zehn Jahren.
Ein Alterskonzept wurde entwickelt
Damit die Gemeinde Küsnacht für die genannten Herausforderungen gewappnet ist, entwickelten Gemeinderat und Abteilung Gesundheit zusammen mit 50 engagierten Bürgern aus Politik, Gewerbe, Vereinen und Kirche im Jahre 2014 ein Alterskonzept.
Das oberste Ziel des Alterskonzepts war es, dass alle in Küsnacht, unabhängig ihrer finanziellen Möglichkeiten, auch in Zukunft bestens versorgt werden können.
Das Gesundheitsnetz Küsnacht mit seiner «Integrierten Altersversorgung» ist in diesem Sinn direktes Ergebnis dieser intensiven Arbeit der Küsnachter von damals.
Durch Vernetzung aller Angebote unter dem Dach des Gesundheitsnetzes erhält Bevölkerung heute eine qualitativ hochstehende Beratung, Pflege, Betreuung und Unterstützung sowie in Zukunft erschwinglichen Wohnraum für Wohnen mit Service im Alter.
Der wichtige nächste Schritt für Küsnacht
Nach diesem ersten Meilenstein braucht Gesundheitsnetz nun auch noch passende Organisationsform: Wie in anderen Gemeinden der Schweiz und des Kantons Zürich ist Wahl nach umfangreichen Abklärungen auf gemeinnützige AG gefallen.
Denn diese ist dem Gemeinwohl und dem Service Public verpflichtet. Sie ist nicht gewinnorientiert und bleibt zu 100 Prozent im Eigentum der Gemeinde Küsnacht.
Diese Änderung ist nötig, damit man mehr Flexibilität und Professionalität in die Gesundheits- und Altersversorgung bringt und damit für beste Versorgung auch noch für nächste Generationen sorgen können.
Im bisherigen System kann Gemeinde nicht weitermachen, weil gute Alters- und Gesundheitsversorgung sonst an Grenzen stösst.
Gesundheitsnetz Küsnacht AG beste Lösung
Dass es keine bessere Lösung gäbe, holte Gemeinde Küsnacht bei Professor Doktor iuris Isabelle Häner hierzu eine rechtliche Beurteilung ein.
Diese externe Betrachtung bestätigte, dass Errichtung der gemeinnützigen AG in der Schweiz bei Ausgliederungen von Alters- und Gesundheitszentren üblich ist und konkrete Vorteile mit sich bringt.
Doch noch viel wichtiger: Laut Beurteilung von Professorin Häner sind bei der geplanten Gesundheitsnetz Küsnacht AG insbesondere Mitwirkungsrechte der Bevölkerung «aussergewöhnlich partizipativ ausgestaltet» und gehen «über den heutigen Status Quo hinaus».
Das ist kein Zufall, denn Bevölkerung von Küsnacht hat, zusammen mit allen Parteien der Gemeinde und weiteren engagierten Kreisen, Ausgestaltung massgebend geprägt.
Eine Vorlage aus der Bevölkerung für Bevölkerung
An mehreren Dialogabenden hat engagierte Bevölkerung wie vor zehn Jahren intensiv mitgearbeitet und ihre klaren Vorstellungen zu Papier gebracht.
Der Gemeinderat wiederum hat die wichtigen Anliegen der Bevölkerung übernommen.
So gibt es Genehmigung von Geschäftsbericht und Jahresrechnung neu nur mit Zustimmung der Bevölkerung.
Eine Küsnachter Besonderheit ist der Beirat, der die Interessen und Bedürfnisse der Bevölkerung vertreten und einen regelmässigen Austausch mit dem Verwaltungsrat sowie der Geschäftsleitung pflegen wird.
Grosse parteiübergreifende Unterstützung
Die FDP, die SVP, die Grünliberalen, die Mitte, und die EVP haben sich einhellig hinter Vorlage gestellt.
Die SP und das Bürgerforum haben ihre Meinung noch nicht festgelegt.
Doch haben sich Beide genauso wie alle anderen Parteien intensiv in Vorlage eingebracht und haben diese mitgestaltet. Die Grüne Partei hat vorerst Stimmfreigabe gegeben.
Gemeinsam hat Gemeinde gesellschafts- und parteiübergreifend Lösung für beste Gesundheitsversorgung erarbeitet.