

FCK Monatsinterview mit Claudio Corda

FCK: Claudio, du bist momentan einer der Assistenten des Fanionteams. Welches sind deine Aufgabenbereiche?
Claudio Corda: Ich stehe unseren beiden Trainern Samuel Wiedemann und Marcio Aurajo bei sportlichen Angelegenheiten beratend bei. Da geht es um die Entwicklung der Spieler, Mannschaftsaufstellungen, Saisongestaltung, Fehleranalysen und Erfolgsprüfungen.
Selten plane und leite ich auch mal Übungen in Trainingseinheiten. Was das Organisatorische und Formelle betrifft, darf ich mich grösstenteils vornehm raushalten. Am liebsten stehe ich aber noch immer selber auf dem Rasen, verstehe mich darum auch mehr als Spieler denn Trainer.

FCK: Wie sieht es mit deiner Spielerkarriere aus?
Claudio Corda: Fussball zu spielen ist nach wie vor die grösste Form an seelischem Ausdruck, den es für mich gibt. Unglücklicherweise hatte ich während meiner Spielerkarriere immer wieder mit diversen Verletzungen zu kämpfen, weshalb mich viele meiner Freunde ironisch als «Terrakottakrieger» bezeichnen (abgeleitet aus der Zerbrechlichkeit von keramischen Produkten).
Diese Tatsache hat mich vor gut zehn Jahren vom Spitzen- in den Breitensport verfrachtet. Damit sah ich mich gezwungen, die Messlatte etwas tiefer anzusetzen.
Der Inhalt der Ziele hat sich dadurch geändert, nicht aber die Wichtigkeit, diese zu erreichen. Mir momentan wichtige Ziele sind einerseits vereinstechnischer, andererseits persönlicher Natur.
Ich möchte dem Verein so gut es geht helfen, die sportlich gesetzten Ziele zu erreichen, verspüre aber auch das Verlangen, mir selber noch einmal zu zeigen, dass ich spielerisch etwas Überdurchschnittliches bewirken kann. In diesem Sinne bin ich nach wie vor gierig danach, Tore zu schiessen und Spiele zu gewinnen. Meine Spielerkarriere, sie läuft also noch immer!
FCK: Was reizt dich speziell als Assistent?
Claudio Corda: Was ich in dieser Funktion besonders geniesse, ist der enge zwischenmenschliche Kontakt mit den Trainern und Spielern. Auch die Möglichkeit zu haben, eine charakterlich abgestimmte Mannschaft zu formen, gefällt mir gut.
FCK: Wie beurteilst du die Zukunftsaussichten des FC Küsnacht?
Claudio Corda: Ich persönlich finde es im Falle des FCK schwer, über sportliche Zukunftsaussichten zu mutmassen, da sie zu einem Grossteil von der Entwicklung unserer Junioren abhängt.
Nichts desto trotz haben wir in der 1. Mannschaft bereits jetzt gute Spieler, einen starken Teamgeist und tolle Persönlichkeiten. Zusammen mit unserer top Nachwuchsabteilung legt der FCK damit ein sehr gutes Fundament, auf das es sich in Zukunft erfolgreich aufbauen lässt.

Für die sportlich goldene Zukunft müssen wir noch eine Klasse besser werden und dafür braucht es unseren talentierten Nachwuchs. Ich bin gespannt darauf, wie gut es dem gesamten Verein gelingen wird, diese Integration zu gestalten.
FCK: An welches Ereignis im FC Küsnacht erinnerst du dich gerne?
Claudio Corda: Ich habe viele Spiele in den unterschiedlichsten Ligen für den FCK bestritten. Interessanterweise ist mir ein Spiel aus der tiefsten Liga, die ich je gespielt habe, der 4. Liga, in besonderer Erinnerung geblieben.
Es war an einem herbstlich sonnigen Sonntagmittag, auf dem Kunstrasen des Fallachers. Wir (FCK2) bestritten unser letztes Heimspiel der Liga, ein Derby, gegen unseren direkten Konkurrenten FC Herrliberg im Aufstiegskampf in die 3. Liga. Es stand 2:2 und es war kurz vor Ende der Partie.
Wir mussten dringend gewinnen, haben deshalb unsere Innenverteidiger bereits in den Sturm gezogen. Unser Abwehrchef Yves Schneuwly liess einen weiten Auskick unseres Torhüterhüters in einem harten Zweikampf prallen und ich zog direkt aus der Luft ab.
Mir gelang in letzter Minute ein unglaublicher Weitschusstreffer, die gut hundert Zuschauer explodierten und wir sicherten uns den Aufstieg. Das war der wohl erinnerungsträchtigste und irgendwie auch berührenste Moment für mich im Trikot des FCK.
FCK: Wie sehen deine privaten und beruflichen Pläne aus?
Claudio Corda: Beruflich arbeite ich zurzeit auf einer psychiatrischen Akutstation in Basel in psychotherapeutischer Tätigkeit. Langfristig würde ich gerne in etwas sanftere Gewässer nahe Zürich wechseln. Privat wünsche ich mir eine eigene Familie zu gründen, das wohl aber erst in mittel- bis langfristiger Zukunft.