Wie die Stadt Kriens berichtet, wurde am Infoanlass zum Thema Hochwasserschutze über den Hochwasserschutz an den Krienser Bächen diskutiert.
Kriens Altstadt
Die Altstadt von Kriens. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Über 47 Kilometer lang sind die Bäche auf dem Krienser Gemeindegebiet, zehn Kilometer davon verlaufen im dicht besiedelten Gebiet.

Wenn es bei einem der berüchtigten Pilatusgewitter heftig regnet, geht es schnell: Die Bäche sind voll und treten über die Ufer.

Hinzu kommt, dass das Wasser von den Hängen viel Geschiebe, Holz und Geröll aus den Wäldern mitbringt und die Bäche verstopft.

«Kriens steht in Sachen Hochwasserschutzdefizit an zweiter Stelle im Kanton», verdeutlichte Bauvorsteher Maurus Frey den Handlungsbedarf in Kriens.

Sieben Projekte sind in Planung

Der Kanton nimmt darum zusammen mit der Stadt verschiedene bauliche Projekte an die Hand.

Rund 120 Personen nahmen die Gelegenheit am Infoanlass vom 27. April 2023 wahr, sich ein Bild über den Hochwasserschutz zu machen und ihre Fragen und Hinweise bei den Verantwortlichen zu deponieren.

Sieben Projekte sind in Planung, vier davon entlang dem Krienbach von Obernau bis zum Schappecenter, je eines am Houelbach, am Sienebach und am Schlimbach.

Einige sind bereits weit fortgeschritten, andere stehen noch ganz am Anfang der Abklärungen. Die Realisierung der ersten beiden Projekte am Krienbach startet voraussichtlich Ende 2024.

Einladung zur Mitwirkung – online und im Gespräch

Nach den Vorträgen wurde mit den Fachleuten rege diskutiert. Am Ende des Abends waren bereits mehr als 30 Fragen und Hinweise zum Hochwasserschutz in Kriens eingegangen.

«Für wirkungsvollen Hochwasserschutz braucht es Kompromisse, es ist ein Geben und Nehmen zwischen der öffentlichen Hand und den Grundeigentümern.

Wir sind überzeugt, dass wir im Gespräch mit Ihnen zu besseren Lösungen kommen, hinter denen auch die Betroffenen stehen können», betonte Christoph Knellwolf, Projektleiter der Abteilung Naturgefahren der kantonalen Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (vif).

«Auch die Bevölkerung trägt wesentlich zum besseren Schutz vor Hochwasser bei.»

Die Bäche sind wertvolle ökologische Systeme

Zum einen ist es wichtig, Keller, Garagen und Erdgeschosse auch mit Blick auf mögliche Hochwasser einzurichten und bei einem Unwetter richtig zu reagieren.

Neben dem Hochwasserschutz sind die Bäche auch wertvolle ökologische Systeme und prägen die Landschaft.

Wer die Bäche aus dem Alltag, also auch bei Gewitter und Hitze kennt, kann wertvolle Hinweise für die Planungsarbeiten liefern.

Verschiedene Mitwirkungsmöglichkeiten

Aus diesem Grund wurden verschiedene Mitwirkungsmöglichkeiten geschaffen.

An zwei Hochwasserschutz-Spaziergängen am 14. Juni und 3. Juli 2023 können sich die Krienser über die geplanten Massnahmen informieren und ihre Beobachtungen und Anliegen einbringen.

Auch über die auf der Webseite der Gemeinde zu findende Online-Plattform sind Hinweise willkommen.

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