

Horw setzt auf die Wiederverwertung von alten Computern

Revidiert und frisch aufgesetzt erhalten gebrauchte Computer ein zweites Leben. Dank dem Verein «Wir lernen weiter» kann sich Horw doppelt für eine Wiederverwendung einsetzen.
Feierliches Zusammentreffen von Vertretern der Informatik und des Sozialen Beratungsdiensts der Gemeinde mit Tobias Schär, Geschäftsleiter des Vereins «Wir lernen weiter» (WLW): Horw erhielt kürzlich als erste Gemeinde der Schweiz die Auszeichnung als «Kreislaufgemeinde» des Vereins. Horw bezieht von WLW überarbeitete gebrauchte Laptops und PCs, die über die Beratungsdienste an Personen als Unterstützung abgegeben werden, die sich diese Ausrüstung nicht leisten können.
In Horw schliesst sich nun der Kreis: Die Gemeinde hat ihrerseits Geräte gespendet. Das WLW-Team durfte 46 Rechner mit zu sich nach Hause nehmen. Sie werden nun in der Werkstatt in Merenschwand AG für die Weiterverwendung aufgefrischt.
«Alles läuft übers Internet»
Die Gemeinde Horw nimmt seit März 2021 das Angebot von WLW in Anspruch: 25 Occasionsgeräte gelangten in neue Besitzerhände. Für einen aufgefrischte Rechner bezahlt die Gemeinde 150 Franken und gibt ihn für 100 Franken weiter.
Ziel ist es, Personen mit einem engen Budget den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen. «Stellensuche, Wohnungssuche, Anfragen bei Ämtern und Institutionen – alles läuft heute übers Internet», sagt Heinrich Dubacher, Leiter des Sozialen Beratungsdiensts.
Bedarf hätten auch Personen in Ausbildung, weil der PC jeweils vorausgesetzt werde, man ihn aber selber finanzieren müsse. Ein wertvoller Faktor sei der Zugang zum Internet auch bei der Integration von Migranten.
Pro Woche stellt der Verein bis zu 40 Rechner bereit
Der Verein «Wir lernen weiter» ist seit April 2020 aktiv. Das Echo war riesig: Gegen 3000 Geräte wurden von Privaten und Unternehmen gespendet, aufbereitet und weitergegeben.
In der rund 100 Quadratmeter grossen – also überschaubar kleinen – Werkstatt werden PCs und Laptops aufgesetzt. Sie sind, je nach Lizenz und Gerät, mit einem Linux- oder Windows-Betriebssystem ausgestattet.
«Die Rechner verlassen unsere Werkstatt tadellos und sind startklar», sagt Tobias Schär. Pro Woche stellt der Verein bis zu 40 Rechner bereit, Tendenz stetig steigend. 450 Gemeinden, aber auch andere Institutionen beziehen zurzeit Computer des Vereins.
Viel Freiwilligenarbeit
«Gewisse wichtige Leistungen brauchen eine professionelle Zuverlässigkeit», sagt Tobias Schär. Deshalb gibt es bei WLW für die Bereiche Geschäftsführung, IT und Logistik zurzeit bezahlte Teilzeitpensen zwischen 20 und 40 Prozent.
Doch die wichtigste Zutat für das Wirken des Vereins ist eine kräftige Prise Enthusiasmus. Den grössten Teil des Engagements leisten die Vereinsmitglieder ehrenamtlich.