Die drei Horwer Organisationen Kirchfeld, Spitex Horw und Tagesstätte Pilatusblick starten mit FahrFlex ein schweizweit neuartiges Projekt.
FahrFlex
FahrFlex. - Foto: Priska Ketterer
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Mit einer digitalen Plattform, gemeinsam genutzten Fahrzeugen sowie freiwilligen und professionellen Fahrern wollen sie ihren Fahrdienst flexibilisieren und zeitgemäss gestalten. Das vom Bund unterstützte Projekt startet am 5. Mai 2021 in eine Testphase im Live-Betrieb und soll ab Herbst weiter ausgebaut werden.

Der neu gegründete Verein FahrFlex (bestehend aus der Spitex Horw, der Kirchfeld AG und der Tagesstätte Pilatusblick) hat sich zum Ziel gesetzt, in Horw und Umgebung den Transport von Menschen, die dauerhaft oder vorübergehend in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, gemeinsam zu organisieren.

Heute disponiert jede Organisation separat per Telefon, mit eigenen Fahrzeugen und eigenem Fahrpersonal den Fahrdienst. In Zukunft sollen Fahrten – beispielsweise zum Arzt – effizienter und unter Nutzung digitaler Hilfsmittel angeboten werden.

Sharing der Fahrzeuge und digitale Plattform

„Ziel von FahrFlex ist, Kräfte zu bündeln, Ressourcen zu schonen und die Mobilität zu verbessern“, sagt Marco Müller Vereinspräsident und Geschäftsführer vom Kirchfeld.

Zu diesem Zweck wird der Fahrdienst digitalisiert und die Fahrzeuge organisationsübergreifend im Sinne von «Sharing» genutzt.

Als Basis dient die Taxi-Software go! Fleet. Per Web-App können beispielweise die Angehörigen oder das Pflegepersonal jederzeit Fahrten für ältere Personen oder Menschen mit einer Beeinträchtigung buchen.

Die Fahraufträge werden über die digitale Plattform zu freiwilligen und professionellen Fahrern disponiert. Diese können wiederum auf einer speziellen Fahrer-App die Fahraufträge entgegennehmen.

Auch die Abrechnung soll schlussendlich über die Plattform erfolgen. «Dieser koordinierte Fahrdienst ermöglicht mobilitätseingeschränkten Personen grössere Freiheiten bei bezahlbarem Preis», ist Theres Bieri von Spitex Horw überzeugt.

Schrittweiser Ausbau

Vom kommenden Mai bis Frühling 2022 wird FahrFlex getestet und schrittweise in seinen Funktionen erweitert, bevor das Angebot dann in den regulären Betrieb übergeht. «Denkbar ist auch eine Integration von weiteren Gesundheitsorganisationen in der Region», sagt Markus Bider von der Tagesstätte Pilatusblick.

Bereits geplant ist ab Herbst, dass bei freien Kapazitäten auch Besucherinnen und Besucher oder Mitarbeitende der Gesundheitsorganisationen FahrFlex nutzen können.

Unter anderem soll zu diesem Zeitpunkt auch der heutige privat betriebene Kirchfeld-Bus in FahrFlex integriert werden. Mit dieser Öffnung der Fahrten kann ein erster Schritt Richtung „Pooling“ (geteilte Fahrt) erreicht werden.

Potential für die ganze Schweiz

Fahrdienste im Gesundheitsweisen existieren in der ganzen Schweiz – oft nicht digitalisiert, ohne Zusammenarbeit und mit schlecht ausgelasteten Fahrzeugen. Deshalb sieht der Bund im Projekt FahrFlex grosses Potential.

Neben der Koordinationsstelle für nachhaltige Mobilität (KOMO) des Bundes finanzieren auch Stiftungen und die Gemeinde Horw das Projekt mit.

Das Konzept für FahrFlex entwickelte das Horwer Mobilitätsunternehmen Trafiko, welches die Testphase begleitet und auswertet. Technischer Partner ist yourmile aus Zürich. Die Gesamtkosten belaufen sich bis Mai 2022 auf 193'000 Franken.

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