

Schädlinge und Trockenheit setzen den Bäumen zu

Nach dem Sturm von Mitte Juni stellte die Bauverwaltung mehrere ungewöhnliche Astabbrüche an grossen Bäumen fest. Nach einem Augenschein mit einem Baumfachmann muss als Ursache der trockene Sommer des vergangenen Jahres angenommen werden: Durch den Wassermangel wurden die Bäume übermässig geschwächt.
Der markanteste Fall ist eine über 100-jährige Buche im Seeburgpark, nördlich vom Schloss Seeburg. Sie hat diesen Frühling gar nicht mehr ausgetrieben und wurde schliesslich gefällt. Davor hat die Bauverwaltung den Baum von zwei unabhängigen Gutachtern überprüfen lassen.
Beide empfahlen, den Baum zu fällen, zumal fallende Äste ein Sicherheitsrisiko darstellten. Als Ursache nannten sie den tiefen Grundwasserpegel im vergangenen Sommer, der zum Austrocknen der Buche führte.
Die abgehenden Bäume werden mit zukunftsfähigen Arten ersetzt
Die Stadt wird nun für den Baumgarten im Seeburgpark prüfen, wie abgehende Bäume mit zukunftsfähigen Arten ersetzt und gleichzeitig der Charakter der Anlage erhalten werden kann. Generell erhält die Stadt bestehende Bäume, sofern es die Sicherheit zulässt.
Jeder Baum der gefällt werden muss, wird durch eine für den jeweiligen Standort richtige und zukunftsfähige Baumart ersetzt. Ebenfalls ist im Baumgarten eine Eiche abgestorben. Sie ist Teil einer Gruppe von drei Eichen und soll als toter Baum stehen bleiben, um die Gruppe als Ganzes zu erhalten.
Eichen werfen ihr Totholz nicht ab, es zersetzt sich langsam am Baum. Da die Eiche nicht an einem Fussweg steht, kann das geringe Sicherheitsrisiko vertreten werden.
Ulme im Schulhof Rosenegg wird nicht gefällt
Die grosse Ulme im Schulhof Rosenegg ist wahrscheinlich der wertvollste Baum in Kreuzlingen. Mitte Juni sind bei einem Sturm grosse Äste abgebrochen, ausserdem ist ein grosser, tragender Arm von Pilzen befallen und stirbt langsam ab.
Weil der Baum bisher auf Pflegemassnahmen gut reagierte, haben Stadt und Primarschulbehörde sich gegen eine Fällung und für einen umfassenden Pflegeeingriff entschieden. Es bestehen gute Chancen, dass die Ulme die entstehenden Schnittstellen verschliessen und wieder ausreichend neu austreiben wird.
Die Standsicherheit sollte damit an diesem viel frequentierten Ort auch weiterhin gegeben sein. Neben der Trockenheit setzen den Bäumen auch neue Schadorganismen zu: Die Eschen-Welke hat einen grossen Teil des Baumbestandes im Chogenbachtobel geschädigt.
Die kranken Eschen sind ein Sicherheitsrisiko für den Fussweg durch das Tobel, ausserdem können sie bei Starkregen umfallen und vom Bach mitgerissen werden. Die Stadtverwaltung wird deshalb im kommenden Winter mit beträchtlichem Aufwand die betroffenen, kranken Bäume fällen und aus dem Bachtobel entfernen müssen.
Weitere Bäume im schlechten Zustand
Ebenfalls in schlechtem Gesundheitszustand befindet sich die Platanen-Allee an der Alleestrasse. Die Bäume weisen zu einem grossen Teil Fäulnis- und Hohlstellen auf. Die Stadt hat ein Gutachten über die Standsicherheit der einzelnen Bäume erstellen lassen.
Fazit: von 13 Bäumen weisen sechs eine Reststandzeit von weniger als fünf Jahren und vier Bäume von weniger als zehn Jahren auf. Nur gerade drei Bäume in der Allee weisen einen ausreichend guten Gesundheitszustand auf.
Die gesamte Allee wird deshalb mittelfristig durch eine Neupflanzung ersetzt werden müssen.