

Könizer Defizit geringer als erwartet - Steuererhöhung bleibt Thema

Trotz Corona fällt das Defizit 2020 der Gemeinde Köniz geringer aus als befürchtet. Möglich machte es eine Nachzahlung des Kantons, wie der Gemeinderat am Montag mitteilte. Für Abgeltungen im Kindes- und Erwachsenenschutz zwischen 2013 und 2016 musste der Kanton der Gemeinde Köniz insgesamt 2,86 Millionen Franken nachzahlen. Ein Grossteil des Geldes wurde in der Rechnung 2020 berücksichtigt.
Ohne diese Zahlung wäre das Defizit deutlich höher ausgefallen, wie der Gemeinderat festhält. So aber beträgt der Aufwandüberschuss 1,27 Millionen Franken anstatt der budgetierten 1,92 Millionen Franken.
Negativ ausgewirkt hat sich die Corona-Pandemie. Die Schutzmassnahmen gingen ins Geld, zudem fielen Einnahmen durch Mieten und Gebühren aus. Die Rechnung verschlechterte sich durch Corona um 2,2 Millionen Franken.
Der Steuerertrag lag leicht über dem Vorjahr. Bei den natürlichen Personen gab es eine Zunahme von 4,6 Millionen Franken, während die direkten Steuern der juristischen Personen um 3,6 Millionen Franken zurückgingen.
Die Finanzlage der Gemeinde sei weiter angespannt, stellt der Gemeinderat fest. Er will deshalb die Aufgabenüberprüfung fortsetzen und sich Gedanken machen, wann wieviel in grosse Vorhaben investiert werden soll.
Diese Massnahmen reichen laut Gemeinderat allerdings nicht aus, um die Finanzen langfristig zu stabilisieren. Schon im laufenden Jahr wird bekanntlich ein Defizit von 8,5 Millionen Franken erwartet.
«Ein Fehlbetrag in dieser Grössenordnung und das strukturelle Defizit lassen sich mit Korrekturen lediglich auf der Kostenseite nicht wettmachen», betonte Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger-Staub (SP) in einer Pressemitteilung.
Parlament und Volk müssten sich in der Debatte ums Budget 2022 deshalb erneut mit der Frage einer Steuererhöhung auseinandersetzen. Auf diesen Schritt hat die Gemeinde bislang verzichtet.