

Tobias Heller aus Kloten startet mit Lockdown-Interview-Domino

Nau.ch: Wie hast du die Ausnahmesituation bisher erlebt?
Tobias Heller: Für mich ist die Situation sehr frustrierend. Als NLA-Spieler bei GC Unihockey befand ich mich gerade in denjenigen Wochen, auf die man ein ganzes Jahr hinarbeitet – die Playoffs.
Mein Team und ich sind als Titelanwärter in diese Playoffs gestartet und lagen nach den ersten Spielen auch top im Rennen. Dann kam vom einen Tag auf den anderen der (absolut richtige) Entscheid, dass die Saison per sofort abgebrochen wird. In diesen Tagen fühlte ich eine sehr grosse Leere und auch heute schwingt noch etwas Frust mit, selbst wenn natürlich die Gesundheit klar Vorrang hat.
Nau.ch: Welche Auswirkungen spürst du in deiner Region besonders?
Tobias Heller: Das Verkehrsaufkommen ist augenscheinlich zurückgegangen und auch die Lärmemissionen sind deutlich tiefer als früher. Ich wohne direkt an einer stark befahrenen Hauptstrasse in der Nähe vom Bahnhof Kloten. Das ist einer der wenigen positiven Aspekte der ganzen Situation.

Nau.ch: Was vermisst du am meisten?
Tobias Heller: Ganz klar den Sport im Team. Seit über einem Monat kann unsere Mannschaft nicht mehr gemeinsam trainieren. Wenn man sich gewöhnt ist, jeden Tag zusammen in der Halle oder im Kraftraum zu sein, ist das ein ziemlich radikaler Einschnitt in die Gewohnheiten.
Nau.ch: Dein Tipp für einen guten Alltag im Lockdown.
Tobias Heller: Endlich die Dinge tun, für die man (vermeintlich) nie Zeit hatte. Sei es mehr Sport, gesünder Kochen oder ein Instrument lernen. Denn Zeit haben wir nun ja alle mehr als üblich.
Nau.ch: Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?
Tobias Heller: Die Corona-Situation wird sicher starke Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Das muss aber nicht schlecht sein. Speziell im Bereich Digitalisierung mussten viele Unternehmen und Schulen einen schon lange fälligen Schritt Richtung Zukunft machen. Vielleicht noch wichtiger ist aber, dass in der Gesellschaft ein stärkeres Solidaritätsgefühl zu spüren ist. Es wäre schön, wenn das auch in Nicht-Krisen-Zeiten so wäre.