Der geplante Bau eines Windparks mit 300 Metern Abstand zum Wohngebiet macht der SVP Wattwil zu schaffen. Nau spricht mit dem Parteipräsident Hansueli Hofer.
SVP Wattwil
Vorstandsmitglieder der SVP Wattwil. - z.V.g.
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Eine gute Gesundheitsversorgung, die geplante Verbreiterung der Thur sowie das Thema Windpark beschäftigen die SVP Wattwil. Wir haben mit Parteipräsident Hansueli Hofer unter anderem über die aktuellen Themen und den politischen Nachwuchs gesprochen.

Nau.ch: Wofür setzt sich die SVP Wattwil im Allgemeinen ein?

Hansueli Hofer: Der SVP Wattwil liegt das Wohl der Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde am Herzen. Zum Beispiel ist uns eine gute Gesundheitsversorgung wichtig. Wir kämpften viele Jahre für den Erhalt des Spitals Wattwil, leider ohne Erfolg. Ein Volksentscheid wurde schlichtweg «liquidiert» und die meisten gewählten Volksvertreter (Kantonsräte, Gemeindepräsidenten) haben das Spital Wattwil (mit Neubau) fallen lassen.

Jetzt geht es darum, dass es eine gute Nachfolgelösung gibt; dafür bleibt der Kanton auch weithin in der Pflicht. Für die Rückübernahme der Spitalliegenschaft haben wir uns auch eingesetzt.

Hansueli Hofer SVP Wattwil
Hansueli Hofer, Präsident der SVP Wattwil. - z.V.g.

Weiter sind wir bestrebt, die Regulierung in Grenzen zu halten, leider wird rund 80 Prozent «von oben befohlen». Mit den Finanzen der Gemeinde (Steuergeld) müssen wir sorgsam umgehen. Es gibt Begehrlichkeiten, die über das Ziel hinausschiessen. So zum Beispiel die geplante, übertriebene Verbreiterung (Renaturierung) der Thur. Es gilt immer das Wünschbare vom Notwendigen und Machbaren zu trennen.

Nau.ch: Welche Themen beschäftigen Ihre Partei aktuell?

Hansueli Hofer: Momentan beschäftigt uns der neu aufgelegte Richtplan (Papiertiger). Vieles darin ist okay, nachvollziehbar und richtig. Der Grundtenor, weniger Grünland verbauen, dafür verdichteter und höher bauen, ist auch richtig.

Der geplante Windpark stösst bei uns sauer auf. Die Schweiz ist generell kein klassisches Windland, Windkraft gibt es nur beschränkt, weil der Wind oft fehlt oder zu schwach ist. Die Investitionskosten sind hoch, der Ertrag gering. Nur mit viel Förderbeiträgen (Steuergeld) wäre es machbar, aber unzuverlässig (Flatterstrom).

Der geplante Bau im Abstand von nur 300 Metern zum Wohngebiet ist inakzeptabel. In Deutschland wurde der Abstand aus verschiedenen Gründen von 700 auf 1000 Meter erweitert. Wir könnten tausende Windräder aufstellen und hätten inklusive Solarstrom trotzdem keine Versorgungssicherheit.

SVP Wattwil Gemeinde
In Wattwil liegt die Natur direkt vor der Tür. - z.V.g.

Auf das Ausland können wir uns auch nicht verlassen. Wir müssen national eine Selbstversorgung aufbauen, auch mit neuen AKW. Die SVP lehnte die ES 2050 ab, weil sie falsch ist – eine Illusion, teuer und führt zum Blackout.

Weitere Themen im Allgemeinen sind für uns Freiheit und Selbstbestimmung – diese sind akut in Gefahr.

Nau.ch: Was gefällt Ihnen an der Region Wattwil besonders?

Hansueli Hofer: Wattwil ist die «Metropole» und das Einkaufszentrum vom Toggenburg; alles ist hier erhältlich. Landschaftlich ist Wattwil vielfältig: Im Tal eingebettet hat man die Natur direkt vor der Türe. Wandern und biken sind entlang der Thur oder in der Höhe möglich. Auch das Skigebiet ist innert kurzer Zeit erreichbar.

Zudem ist Wattwil in alle Himmelsrichtungen über Strassen oder Bahn verkehrsmässig gut erschlossen. Wattwil ist auch Bildungszentrum mit Kanti und BWZ. Wir setzen uns dafür ein, dass es so bleibt. In der Gemeinde gibt es viele Arbeitsplätze und so kommen mehr Personen nach Wattwil zur Arbeit, als zur Arbeit wegfahren.

Abfall SVP Wattwil
Beim «Fötzle» kommt einiges an Abfall zusammen. - z.V.g.

Nau.ch: Wie steht es um den Nachwuchs in Ihrer Partei? Wie motivieren Sie den Nachwuchs für die Politik?

Hansueli Hofer: Sehr gut, wir haben viele Junge als Parteimitglieder, davon wurden auch einige in öffentliche Ämter gewählt. Junge sind bei uns willkommen und wir binden sie so schnell wie möglich in die Arbeit ein.

Ich selbst wurde schon vor über 50 Jahren als Lehrling politisiert (BGB) und es war schon damals spannend und herausfordernd. Ein siebenjähriger Auslandaufenthalt hat mir auch den politischen Horizont erweitert und die Vorteile von unserem System gezeigt.

IG sauberes Wattwil
Bei der IG sauberes Wattwil helfen Freiwillige aus verschiedenen Generationen beim «Fötzlen». - z.V.g.

Nau.ch: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der SVP Wattwil?

Hansueli Hofer: Dass wir als Partei unsere Verantwortung weiterhin wahrnehmen und uns engagieren, wo immer es zu tun gibt. Ganz nach dem Motto: Frage nicht was der Staat für dich tun kann, sondern frage, was kann ich für den Staat – in unserem Fall für die Gemeinde – tun? In allen Behörden sind wir vertreten und wollen uns weiterhin einbringen, mitgestalten und mitentscheiden.

Nebenbei gründeten wir die IG sauberes Wattwil. Schon ein Dutzend Personen, vom Schüler bis zum Pensionär, helfen mit beim «Fötzle». Herzlichen Dank. Wir säubern Strassen und Wiesen im Dorf und Umgebung von Abfällen, die teilweise willentlich und wissentlich liegen gelassen werden. Unsere Arbeit wird sehr geschätzt.

Zur Person

Hansueli Hofer ist 68-jährig und wohnhaft in Wattwil. Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder sowie drei Enkelkinder. Zu seinen Hobbys zählen das Lesen, Wandern, und «Fötzle». Zudem ist Hansueli Hofer als Desinfektor/Kammerjäger im Einsatz und hilft wo immer möglich, um sich damit auch fit zu halten.

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