

Wärmeverbund Effretikon wird vertieft geplant

Mit der Erstellung von Wärmeverbünden verfolgt die Stadt das Ziel, von fossilen Brennstoffen wegzukommen und auf erneuerbaren Energien zu setzen.
Seit dem letzten Winter ist neben der Nachhaltigkeit die Versorgungssicherheit eine zusätzliche Treiberin.
Weiter lässt das neue Energiegesetz des Kantons Zürich den Ersatz von fossilen Heizungen nur noch in Ausnahmefällen zu.
Energieplanung liegt vor
Vorausschauend hat die Stadt in den letzten drei Jahren die kommunale Energieplanung erneuert.
Diese ist die planerische Grundlage, um Gebiete zu ermitteln, in welchen eine genügende Energiedichte besteht.
Damit ein leitungsgebundenes Fernwärmenetz wirtschaftlich betrieben werden kann, benötigt es einen möglichst hohen Wärmebedarf der Gebäude auf kleinem Raum.
Diese Voraussetzungen erfüllen insbesondere dicht bebaute Zentrumsregionen und Industriegebiete.
Energie 360° AG als Betreiberin
Auf Basis des Energieplans hat der Stadtrat im letzten Jahr eine Submission durchgeführt.
Als Partnerin für den Bau und Betrieb des Wärmeverbundes Vogelbuck und Watt im Energie-Contracting konnte die Energie 360° AG gewonnen werden.
Als Wärmequelle wurde ein Konzept mit Holzvergasung zur Wärme- und Stromerzeugung unter paralleler Nutzung von Abwärme der Abwasserreinigungsanlage vorgesehen.
Mit dem Zuschlag vor knapp einem Jahr startete die intensive Vorprojekt-Phase mit der konkreten Prüfung und detaillierten Planung des angedachten Konzepts.
Der Anteil an Abwärme aus dem Abwasser soll erhöht werden
In der Zwischenzeit zeichnete sich noch deutlicher ab, dass das lokale und regionale Energieholzpotenzial beschränkt ist und darum ein möglichst hoher Anteil an Abwärme und Umweltwärme für die langfristige Stabilität des Wärmeverbundes eingesetzt werden soll.
Konkret wird geprüft, den Anteil an Abwärme aus dem Abwasser zu erhöhen und verfügbare gewerbliche Abwärme einzubinden, anstatt diese ungenutzt an die Umwelt abzugeben.
Die Wahl der Wärmequelle betrifft direkt die Betriebskosten und die längerfristige Zukunft des Wärmeverbunds.
Aktuelle Erkenntnisse fliessen in die Planung ein
Die Rahmenbedingungen, Erkenntnisse und Möglichkeiten rund um das Thema Wärmeverbünde entwickeln und verändern sich momentan rasant.
Es ist wichtig, jedoch auch herausfordernd, agil neue Trends und Entwicklungen aufzunehmen.
Deshalb muss das Vorprojekt der Energie 360° AG ausgeweitet und der Zeitplan angepasst werden. Es handelt sich um ein grosses, kostenintensives und komplexes Projekt.
Dieses soll die Wärmeversorgung mindestens über die nächsten 50 Jahre sicherstellen. Es lohnt sich, dass sich alle Beteiligten die notwendige Zeit nehmen, um die aus heutiger Sicht bestmögliche Lösung umzusetzen.
Verteilnetz wird geplant
Die Zeit drängt. Insbesondere grosse Schlüsselkunden, die eine Lösung für ihre in die Jahre gekommene Heizungen brauchen, benötigen bald ein Angebot.
Es geht darum auch vorwärts. Bereits wird unabhängig von der Energiezentrale das Verteilnetz geplant.
Wo sich Synergien mit laufenden Strassenprojekten ergeben, werden diese genutzt.
Alle städtischen Liegenschaften werden angeschlossen
Sobald die Herausforderungen im Vorprojekt geklärt sind, wird Energie 360° AG auch Übergangslösungen und Vorverträge anbieten können.
Dies ist wichtig, damit Eigentümer im Falle eines Heizungsausfalls die Zeit bis zum definitiven Anschluss an den Energieverbund gut überbrücken können.
Der Stadtrat hat bereits im Sommer 2023 beschlossen, alle städtischen Liegenschaften im Perimeter dereinst an den Wärmeverbund anzuschliessen.