Eine unerwartet hervorgetretene oberflächennahe Grundwasserschicht führt zu erheblichen Zusatzkosten beim Bau des Versickerungsbeckens Schoren.
Baustelle
Der Druck auf der Baustelle steigt enorm an, so die Unia (Symbolbild). - Nau.ch
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Die Aufwendungen für den Neubau der Anlage erhöhen sich um 1‘730‘000 Franken auf 4‘376‘000 Franken. Der Stadtrat hat den Zusatzkredit als gebundene Ausgabe bewilligt. Die neu kalkulierten Gesamtkosten wären auch angefallen, wenn die Grundwasserschicht von Anfang an bekannt gewesen wäre. Zum Standort des neuen Versickerungsbeckens gibt es keine Alternative.

Im Dezember 2013 genehmigte der Stadtrat das Projekt für den Ersatz des Versickerungsbeckens nordöstlich der Autobahn. Als neuen Standort für das Versickerungsbecken wurde aufgrund von topographischen und hydrogeologischen Überlegungen ein Grundstück im Gebiet Schoren, südöstlich der Autobahn, auf dem Gemeindegebiet von Lindau ausgewählt. Über die Anlage soll vor allem das Meteorwasser aus dem Industriegebiet „Vogelsang“ in Effretikon gereinigt und dem Grundwasser zugeführt werden.

Nach einer längeren Vorbereitungsphase wurde anfangs Mai 2018 mit den Bauarbeiten für die neue Versickerungsanlage begonnen. Während dem Bau wurde festgestellt, dass sich in ca. 3 Meter Tiefe eine wasserführende Schicht befindet, die vorher nicht bekannt war. Sofort eingeleitete geologische Abklärungen bestätigten dieses separate Grundwasservorkommen. Bei den früheren hydrogeologischen Untersuchungen kam dieses nicht zum Vorschein, da dabei nur die Versickerungsfähigkeit der tieferliegenden Schotterschichten geprüft wurde. Laut Fachleuten sind in Kiesabbaugebieten, wie es das Gebiet Schoren darstellt, höherliegende Grundwasservorkommen ungewöhnlich.

Aufgrund des oberflächennahen Grundwassers muss das gesamte Versickerungsbecken neu mit einer permanenten Drainagenentwässerung versehen werden. Damit bei hohem Grundwasserstand die Abdichtung der Versickerungsanlage nicht Auftrieb erfährt, ist zudem eine 20 bis 40 cm mächtige, schotterähnliche Schicht einzubauen. Diese zusätzlichen Massnahmen führen zu erheblichen Mehraufwendungen von insgesamt 1‘730‘000 Franken.

Der Stadtrat ist über die unerfreuliche finanzielle Entwicklung dieses Projektes ernüchtert. Er konnte sich aber überzeugen lassen, dass es keine andere Wahl als die technische Anpassung des Bauprojektes an die Gegebenheiten gibt. Auch wenn die wasserführende Schicht im Baugrund bei der ursprünglichen Planung der neuen Versickerungsanlage bekannt gewesen wäre, hätte dies auf die Standortwahl keinen Einfluss gehabt. Ein alternativer Standort ist aus geo- und topographischen Gründen nicht möglich.

Die Kosten für den Neubau der Versickerungsanlage sind durch den Eigenwirtschaftsbetrieb Siedlungsentwässerung zu tragen. Dieser wird durch Abwassergebühren finanziert.

Die im November 2018 eingestellten Bauarbeiten werden Mitte Mai 2019 wieder aufgenommen. Mit der Bauvollendung der Versickerungsanlage wird Ende 2019 gerechnet.

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