

Jahresrechnung 2019 der Gemeinde Dürnten

Die Jahresrechnung 2019 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 3‘485‘419.62 ab. Bei einem budgetierten Aufwandüberschuss von 1‘052‘200 Franken resultiert eine Abweichung von 4,5 Mio. Franken.
Im Vergleich zum Budget reduziert sich der Gesamtaufwand von 46,7 Mio. Franken um 0,3 %. Der Gesamtertrag von 50,2 Mio. Franken erhöht sich um 9,6 %. Die erwirtschaftete Selbstfinanzierung (Bruttoüberschuss) beträgt 6,4 Mio. Franken.
Die grössten Abweichungen zum Budget in der Erfolgsrechnung sind auf der Aufwandseite Minderkosten beim Ressort Bildung (Lohnanteil an Kanton), beim Ressort Gesellschaft (Verwaltung, Spitex, Kinder- und Jugendschutz, Pflegefinanzierung infolge Rückstellungsauflösung), beim Ressort Infrastruktur (Strassen-, Flurweg- und Gewässerunterhalt) sowie beim Ressort Liegenschaften (Gebäudeunterhalt und Abschreibungen) von gesamthaft 0,7 Mio. Franken. Die Baubewilligungsgebühren ergaben einen Minderertrag von 0,1 Mio. Franken.
Die ordentlichen Steuern sind um 0,2 Mio. Franken tiefer ausgefallen. Die Grundsteuern schlossen dank Grossprojekten um 0,8 Mio. Franken über dem Budget ab.
Im Bereich Infrastruktur gab es Mehrausgaben
Die bei der Erstellung des Budgets aufgezwungene Abgrenzung des Ressourcenzuschusses wurde durch den Kantonsrat aufgehoben. Somit ergibt sich beim Finanzausgleich gegenüber dem Budget ein Mehrertrag von 2,5 Mio. Franken. Dies ist jedoch rein buchhalterisch und nicht liquiditätsrelevant.
Infolge der positiven Wirtschaftslage verzeichnete die Gemeinde beim Kapitaldienst (Wertschriftendepot) und durch die höhere ZKB-Gewinnausschüttung ein Plus von total 0,7 Mio. Franken. Zusätzliche Mehraufwendungen von total 0,5 Mio. Franken in den Bereichen Wirtschaftliche Hilfe, Zusatzleistungen, Krankenkasse und Asylwesen konnten durch Mehrerträge von total 0,4 Mio. Franken bei den gleichen Positionen teilweise kompensiert werden.
Das Alters- und Pflegeheim weist um 0,1 Mio. Franken höhere Erträge aus, wodurch eine Einlage in die Spezialfinanzierung von 0,2 Mio. Franken resultiert. Die Nettoinvestitionen beim Verwaltungsvermögen betragen 2,5 Mio. Franken und sind um 2,9 Mio. Franken (-53,7 %) tiefer ausgefallen.
Im Bereich Infrastruktur gab es Mehrausgaben infolge verzögertem Bauabschluss nach Rekurs bei der Sanierung der Breitenmattstrasse (Ost). Minderausgaben gab es hingegen an der J.-C.-Heer-Strasse nach späterem Baustart infolge Kapazitätsengpässen.
An der Hauptstrasse musste der Baustart verschoben werden, da die Fertigstellung des Bahnhofausbaus in Tann abgewartet werden musste. Für den Zweckverband ARA Weidli musste kein Darlehen gesprochen werden.
Bei den Liegenschaften gab es tiefere Projektierungskosten bei der Erweiterung der Schulanlage Bogenacker-Tannenbühl. Da die Altlastensanierung zusammen mit der Oberflächengestaltung erfolgen soll, gab es Verschiebungen (Abstimmung vom 27. September 2020).
Nettovermögen gestiegen
Der Ersatz der Heizung sowie Lüftung bei der Mehrzweckhalle Blatt musste infolge zusätzlicher Abklärungen auf das Jahr 2020 verschoben werden. Die Bilanz weist nach Einführung des neuen Rechnungsmodells HRM2 Aktiven und Passiven von je 102,3 Mio. Franken aus.
Die flüssigen Geldmittel und kurzfristigen Finanzanlagen betragen rund 23,1 Mio. Franken. Mit der Einlage des Ertragsüberschusses erhöht sich der Bilanzüberschuss auf 78,0 Mio. Franken.
Das per Ende 2019 ausgewiesene Nettovermögen (Finanzvermögen abzüglich Fremdkapital) von 25,8 Mio. Franken ist im Vergleich zur Anfangsbilanz per 1. Januar 2019 um 18,1 % gestiegen. Bei 7‘594 Einwohnern (Stand per 31. Dezember 2019) beträgt der pro-Kopf-Anteil 3‘402 Franken (per 1. Januar 2019 2‘882 Franken).
Finanzierungsüberschuss 3,95 Mio. Franken
Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 260 % (Vorjahr 367 %). Die 2,5 Mio. Franken Investitionsausgaben im 2019 konnten vollständig durch Eigenmittel finanziert und das Nettovermögen erhöht werden. Es bestand ein Finanzierungsüberschuss von 3,95 Mio. Franken.
Die ausserordentlichen höheren Erträge im Grundsteuerbereich, beim Kapitaldienst sowie der liquiditätsneutrale Mehrertrag beim Ressourcenzuschuss führten zu diesem positiven Rechnungsergebnis. In diesem Jahr wird die Corona-Pandemie dazu führen, dass die Gemeinde auf der einen Seite Mehraufwendungen tätigen und ab nächstem Jahr auf der Ertragsseite voraussichtlich Steuerausfälle sowie Ressourcenzuschusssenkungen verkraften muss.
Der Gemeinderat wird versuchen, seine budgetierten Investitionen wenn immer möglich zu tätigen, damit die Gewerbetreibenden nicht zusätzlich noch von weiteren Einnahmeausfällen betroffen sind. Der Gemeinderat wird sich jedoch regelmässig mit der finanziellen Situation der Gemeinde auseinandersetzen und versuchen, den Steuerfuss stabil zu halten.