

Grenchen SO: Elektro-Scooter stossen auf wenig Kritik

Das Wichtigste in Kürze
- Elektro-Trottinette sind ein beliebtes Fortbewegungsmittel der Bevölkerung.
- So auch in Grenchen: Ein Pilotprojekt hat sich dort letztes Jahr durchgesetzt.
- Das Fazit ist grösstenteils positiv, dies obwohl die Trottis teils irgendwo herumstehen.
Ob auf Gehwegen, Feldwegen oder vor dem Haus – Elektro-Scooter sind überall zu finden. Sie wurden schnell zu einem der beliebtesten Fortbewegungsgefährte der Menschen. Dies führt jedoch auch dazu, dass sie oft achtlos irgendwo hingestellt werden.
Nach einem erfolgreichen Pilotversuch mit rund 100 E-Trottinetts gehören die «Zisch»-Scooter nun fest zum Stadtbild von Grenchen SO. Die Trottis sind von der Swiss Quality Logistics GmbH aus Dübendorf ZH. Die Auswertung stellte sich als positiv dar. Die Bewilligung für eine Fortführung des Angebots wurde durch Daniel Polling, Leiter des Polizeiinspektorats Grenchen, ausgestellt.
Fahren Sie E-Trottinett?
Zisch und die Stadt befinden sich in enger Zusammenarbeit und haben festgelegt, dass 50 bis 60 E-Trottinetts ausreichend sind. Zisch wird der einzige Anbieter bleiben und es wird keine Vereinbarung mit einem anderen Unternehmen geben. Denn je mehr Scooter der Bevölkerung zur Verfügung stehen, desto mehr werden irgendwo abgestellt, so Polling.
Das Elektro-Trottinett ist in die Kategorie der Leicht-Motorfahrräder eingestuft. Gefahren darf es ab 14 Jahren, sobald eine Person über einen Führerausweis der Kategorie M verfügt. Ab 16 Jahren kann man das E-Scooter ohne Ausweis fahren. Vorgeschrieben ist, dass eine Beleuchtung vorne und hinten sowie eine Glocke installiert werden muss.
Menschen mit Beeinträchtigung haben Mühe, Scooter zu umgehen
Die grösste Herausforderung sind die falsch abgestellten E-Scooter. Daniel Polling äussert sich gengenüber der «Solothurner Zeitung» wie folgt: «Sie werden auf dem Trottoir abgestellt, wo Gehbehinderte, Sehbehinderte oder Menschen im Rollator Mühe haben, sie zu umgehen.» Doch meist handelt es sich hierbei nur um wenige Ausnahmen, so Polling.
Die Firma Swiss Quality Logistics GmbH ist sich dem Problem ebenfalls bewusst. Mit In-App-Benachrichtigungen werden die Kunden aufgefordert, sich rücksichtsvoll gegenüber anderen Menschen zu benehmen. Zudem werden alle zwei Tage alle Fahrzeuge eingesammelt und wieder an ihren Ursprungs-Spot gebracht.
Die E-Trottinetts sind nicht vor Vandalismus geschützt. Stetige Reparaturen müssen vorgenommen werden. Teilweise müssen die Scooter sogar ersetzt werden. Die Wartung der Trottis findet in Biel statt, wo sie auch geladen werden.
Wer sich auf einem E-Trottinett fortbewegt, muss sich an die Verkehrsregeln halten. Daniel Polling erläutert: «Es geht um ein aktives Wissen, was darf ich und was darf ich nicht?» Bei Missachtung drohen strafrechtliche Konsequenzen.