Wie die Stadt Gossau SG schreibt, hat sich dank einer zusätzlichen Reinigungsstufe die Wasserqualität der Glatt verbessert.
Aussicht über Gossau (SG).
Aussicht über Gossau (SG). - Nau.ch / Miriam Danielsson
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Die interkantonale Glattkommission informiert, dass in der Glatt die Belastung durch Mikroverunreinigungen lange speziell problematisch war.

Grund dafür ist das ungünstige Verhältnis von gereinigtem Abwasser und Flusswasser.

Bei Niedrigwasser mischt sich ein Liter Abwasser aus der ARA Oberglatt (Flawil) mit rund zwei Litern Glattwasser.

Und dieses enthält bereits das gereinigte Abwasser der ARA Herisau.

Ausbau der ARA hat sich bewährt

Umso wichtiger war es deshalb, die beiden Anlagen mit einer Stufe zur Entfernung von Mikroverunreinigungen auszurüsten.

Die ARA Herisau ist seit 2015 mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe mit Pulveraktivkohle ausgerüstet, die ARA Oberglatt seit 2021.

An beiden Standorten hat sich das Verfahren bewährt. In Herisau gelangten bereits kurz nach der Inbetriebnahme deutlich weniger Mikroverunreinigungen in die Glatt.

Auch bei der ARA Oberglatt zeigen erste Resultate eine positive Entwicklung bei der Qualität des Wassers.

Alle sind gefordert

Und dennoch ist weiterhin zu verhindern, dass Mikroverunreinigungen überhaupt ins Abwasser gelangen.

Gemäss Vera Leib, Leiterin Gewässerqualität im Amt für Wasser und Energie des Kantons St.Gallen sind alle gefordert.

Zum Beispiel indem Medikamente in die Apotheke zurückgebracht und nicht in der Toilette entsorgt werden.

Oder durch vorsichtigen und zurückhaltenden Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, nicht nur in der professionellen Landwirtschaft sondern auch im Hobbygarten.

Was sind Mikroverunreinigungen?

Unter dem Begriff Mikroverunreinigungen oder Spurenstoffe wird eine Vielzahl von Substanzen zusammengefasst.

Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Lebensmittelzusätze, Inhaltsstoffe von Kosmetika oder Reinigungsmitteln.

Wenn diese in Gewässer gelangen, beeinflussen sie die Gewässerökologie und können Wasserlebewesen schädigen.

Sie finden sich auch im Grundwasser wieder, was das Trinkwasser beeinträchtigen kann.

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