

Gemeinde Glarus Nord plant mit Aufwandüberschuss im Budget

Das Budget des Jahres 2024 der Gemeinde Glarus Nord weist einen Aufwand von 87,2 Millionen Franken aus.
Der prognostizierte Ertrag beträgt 85,8 Millionen Franken, sodass letztlich ein Verlust von 1,4 Millionen Franken resultiert.
Darin enthalten ist indes eine vom Gemeinderat zuhanden der zweiten ordentlichen Gemeindeversammlung vom 7. November 2023 beantragte Anpassung des Gemeindesteuerfusses um ein Prozent auf neu 61 Prozent (bislang 60 Prozent) beziehungsweise 62,5 Prozent inklusive Bausteuer (bislang 61,5 Prozent).
Beim Aufwand der Gemeinde Glarus Nord ist einerseits mit leicht steigenden Personalkosten zu rechnen (plus 0,5 Millionen Franken).
Finanz- und Lastenausgleich reduzieren sich
Andererseits erhöht sich auch der Sach- und übrige Betriebsaufwand um rund 0,6 Millionen Franken.
Die Abschreibungen reduzieren sich im Zuge des Systemwechsels von einer degressiven zu einer linearen Abschreibungsmethode um ein Millionen Franken, während der Transferaufwand um 0,3 Millionen Franken sinkt.
Der Ertrag aus dem Finanz- und Lastenausgleich reduziert sich im kommenden Jahr infolge der vollzogenen Gesetzesänderung im Jahr 2023 0,5 Millionen Franken (Transferertrag).
Gesamtaufwand und Gesamtertrag sind niedriger
Der Fiskalertrag wird mit einer Erhöhung von 0,6 Millionen Franken vorsichtig budgetiert.
Letztlich sinkt der Finanzertrag um rund 1,9 Millionen Franken, da im Budget 2023 ein Buchgewinn aus Neubewertung des Finanzvermögens berücksichtigt war, welcher im Folgenden jedoch nicht umgesetzt und auch im Budget 2024 nicht eingestellt wurde.
Aus diesem Grund liegen sowohl der Gesamtaufwand als auch der Gesamtertrag im Jahr 2024 deutlich unter den Budgetwerten des Vorjahres.
Bedeutende Investitionen in Projekte
Die geplanten Nettoinvestitionen im kommenden Jahr 2024 liegen mit 29,7 Millionen Franken um sieben Millionen Franken deutlich unter den budgetierten Werten des Vorjahres, bleiben jedoch nach wie vor sehr hoch.
Davon entfallen allein auf den Neubau des Schulhauses Obererlen in Näfels 13 Millionen Franken, während die baulichen Massnahmen im Schulhaus Büel in Niederurnen mit 3,5 Millionen Franken zu Buche schlagen.
Weitere bedeutende Investitionen erfolgen unter anderem in die Werksanierungen der Bahnhof-, Güter- und Mürtschenstrasse Oberurnen (1,3 Millionen Franken) sowie der Hohrain- und Rietlistrasse Mühlehorn (1,2 Millionen Franken).
Die finanzielle Ausgangslage ist eine Gratwanderung
Die Selbstfinanzierung liegt bei 2,8Millionen Franken, sodass sich zusammen mit den Nettoinvestitionen von 29,7 Millionen Franken ein Finanzierungsfehlbetrag von 26,9 Millionen Franken ergibt.
Diese Mittel müssen mittels Darlehen auf dem Kapitalmarkt beschafft werden. Finanzplan und Kennzahlen kündigen herausfordernde Zeiten an.
Die finanzielle Ausgangslage bleibt für die Gemeinde Glarus Nord eine Gratwanderung.
Anpassung des Steuerfusses
So prognostiziert der aktuelle Finanzplan für die Folgejahre jeweils Aufwandüberschüsse in der Höhe von 1,3 Millionen Franken bis 2,1 Millionen Franken.
Die Planjahre basieren auf den Grundlagen des Budgets 2024.
Damit das Ergebnis der Erfolgsrechnung stabilisiert werden kann, ist im Finanzplan für das Jahr 2025 eine weitere Anpassung des Steuerfusses von 2,5 Prozent berücksichtigt.
Die Verschuldung erhöht sich erheblich
In diesen 2,5 Prozent enthalten ist indes eine Bausteuer von 1,5 Prozent für den Neubau des Schulhauses Obererlen Näfels.
Durch die hohen Investitionen in absehbarer Zeit erhöht sich auch die Verschuldung erheblich.
Es verbleibt die herausfordernde Aufgabe für den Gemeinderat, geeignete Massnahmen gegen diese Entwicklung zu ergreifen, damit die finanzielle Situation der Gemeinde Glarus Nord mittelfristig stabilisiert werden kann.