Kanton Freiburg: Betrügereien mit falschem technischen Support

Beim Betrug mit gefälschten Datenträgern übernimmt der Täter die Kontrolle über den Computer seines Opfers, indem er vorgibt, im Auftrag eines (fake) IT-Support-Center zu handeln.
Sein Ziel ist es, an die Daten seines Opfers zu gelangen und sich Zugang zu dessen Konten zu verschaffen. Dies, um sich auf Kosten des Opfers zu bereichern. Es kann sogar vorkommen, dass der Betrüger seinem Opfer seine «Hilfe» noch zusätzlich in Rechnung stellt.
Die Täter nehmen per Telefon oder über ein «Pop-up»-Fenster Kontakt auf
Die erste Kontaktaufnahme kann direkt per Telefon erfolgen oder über ein «Pop-up»-Fenster, das sich automatisch auf dem Bildschirm öffnet und eine Telefonnummer enthält, die man anrufen soll.
In beiden Fällen gibt der Täter ein Computerproblem auf dem Endgerät des Opfers an, z.B. eine langsame Geschwindigkeit oder einen Virus.
Nachdem das Opfer von einem Betrüger, der sich als Mitarbeiter eines bekannten Computer-Helpdesks ausgibt, ins Vertrauen gezogen wurde, gibt es diesem den Fernzugriff auf seinen Computer.
Die Täter erbeuten zuerst Passwörter und dann Geld
Im Rahmen seiner angeblichen Reparatur fordert der Täter Passwörter an, erlangt weitere Passwörter, indem er den Computer durchsucht, und sammelt zahlreiche persönliche Daten.
Mithilfe von Passwörtern, Codes und anderen Identifikationsmerkmalen kann der Täter dann auf die Bankkonten der Zielperson zugreifen und Geld überweisen. Auch Bestellungen können im Namen der Zielperson aufgegeben werden.
Die Zahl der Fälle steigt
Obwohl die Schweizer Polizeikorps bereits mehrfach über das Phänomen des Betrugs mit gefälschtem Support berichtet und die Bevölkerung davor gewarnt haben, steigt die Zahl der Fälle, die mit diesem Phänomen in Verbindung stehen, stark an.
So wurden seit Jahresbeginn in der Westschweiz fast 280 Fälle registriert, in denen ein Schaden von fast 900'000 Franken entstanden ist.
Passwörter oder Kreditkartennummer sollten niemals weitergegeben werden
Um sich zu schützen: Unerwünschte Anrufe von angeblichen Betreibern von Microsoft oder anderen Computer-Hifsdiensten sind sofort zu beenden;
Es sollte sich nicht auf die Nummer, die auf dem Display Ihres Telefons angezeigt wird, verlassen werden, da diese möglicherweise manipuliert wurde, um mit der Nummer eines vertrauenswürdigen Unternehmens übereinzustimmen ;
Niemals sollten persönliche Daten wie Passwörter oder Kreditkartennummer an Dritte weitergegeben werden; Niemals sollte zugelassen werden, dass jemand die Fernsteuerung (Wartung) des Computers übernimmt;
Es sollte nur den offiziellen Telefonnummern Vertrauen geschenkt werden
Es sollte keine kostenlose Software von nicht vertrauenswürdigen Internetseiten heruntergeladen werden; Im Bedarfsfall sind immer die Telefonnummern von Microsoft oder der IT-Helpdesks zu verwenden, die auf deren offiziellen Websites aufgeführt sind;
Für die Kontaktaufnahme mit dem Bankinstitut sind ausschliesslich die offiziellen Telefonnummern zu verwenden, die z.B. auf den Kontoauszügen zu finden sind; Verdächtige Situationen sind sofort der Polizei unter der Nummer 117 zu melden.
Alle Passwörter sollten geändert werden
Wenn sich jemand Zugriff auf Ihren Computer verschafft hat, ist sie Internetverbindung sofort zu trennen und der Computer auszuschlaten.
Das Gerät sollte mit einem Antivirenprogramm geprüft und sichergstellt werden, dass es vom Internet getrennt ist; Alle Passwörter sollten geändert werden; Bei Bedarf sollte professionelle Hilfe geholt werden;
Es sollte Anzeige beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit erstattet werden
Wenn vertrauliche Daten wie Bank- oder Kreditkarteninformationen weitergegeben werden, sollte sich sofort an die Kreditkartengesellschaft und/oder das Bankinstitut gewendet werden, um die laufenden Transaktionen zu sperren, blockieren;
Es sollte Anzeige bei der Polizei erstattet werden oder der Fall dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) www. ncsc.admin.ch gemeldet werden.