

Die Gemeindeführung Wollerau wird restrukturiert

Der Gemeinderat Wollerau hat in den vergangenen Monaten intensiv an der Erarbeitung einer neuen Gemeindeführung gearbeitet. Der Gemeinderat soll sich künftig auf die strategischen Aufgaben fokussieren, während die Verwaltung das operative Tagesgeschäft verantwortet.
Nebst der Verabschiedung einer Vision und strategischen Leitsätzen richtet der Gemeinderat auch die Organigramme von Politik und Verwaltung auf die neue Legislatur ab Juli 2022 neu aus.
In enger Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und unter externer Begleitung hat der Gemeinderat einen strategischen Überbau für die künftige politische Ausrichtung der Gemeinde Wollerau verabschiedet.
Dies beinhaltet die Vision «Wollerau 2040», ein allgemeines Werteverständnis in Form von Handlungsmaximen sowie Leitsätze in den Geschäftsfeldern Gesellschaft und Bildung, Umwelt und Natur, Wirtschaft und Finanzen, Mobilität und Siedlungsentwicklung sowie Behörden und Verwaltung.
Idealprofil für Gemeinderatsmitglieder
Der Gemeinderat hat sich auch vertieft mit der Ausgestaltung des eigenen Amts befasst. Die Belastung für die Ratsmitglieder hat in den letzten Jahren ein Ausmass erreicht, das die Vereinbarkeit des politischen Engagements mit Beruf und Familie stark in Frage stellt.
Um das Milizsystem erhalten zu können, sollen künftig die Ratsmitglieder, mit Ausnahme des Gemeindepräsidiums, ihre Aufgaben mit einem Pensum von 20 bis 25 Prozent ausüben können.
Um diese Zielsetzung zu erreichen, hat der Gemeinderat ein Massnahmenpaket verabschiedet, welches er im Vorfeld auch Vertretern der Ortsparteien vorgestellt und mit diesen diskutiert hat. Verschiedene Anregungen aus den konstruktiven Dialogen wurden in der finalen Ausgestaltung des Konzepts berücksichtigt.
In diesem Zusammenhang verabschiedete der Gemeinderat ein Idealprofil für künftige Ratsmitglieder. Damit soll gewährleistet werden, dass die Gemeinderatsmitglieder über die Fähigkeiten verfügen, ihre politisch-strategischen Aufgaben wahrzunehmen, sodass den Kandidierenden die Aufgaben und die Beanspruchung im Zusammenhang mit dem Amt als Gemeinderatsmitglied bewusst sind.
Neues Ressort Vizegemeindepräsidium
Der Gemeinderat wird auch künftig aus sieben Mitgliedern bestehen. Das Ressort Liegenschaften und Sicherheit wird jedoch ab Juli 2022 nicht mehr geführt werden. Der Aufgabenbereich Liegenschaften wird dem Ressort Infrastruktur (ehemals Tiefbau und Umwelt) zugeordnet, während der Teilbereich Sicherheit bei der Abteilung Finanzen angesiedelt wird.
Neu wird das Ressort «Vizegemeindepräsidium» geschaffen. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es sich um die Umsetzung von ressortübergeifenden Projekten kümmert oder Projekte aus anderen Ressorts übernimmt, welche diese infolge Überlastung nicht angehen können.
Verschlankt wird auch die Kommissionslandschaft. Verschiedene Kommissionen werden zusammengeführt oder durch ressortspezifische Arbeitsgruppen und Projektteams ersetzt. Die Sicherheits- und die Friedhofskommission sollen im Rahmen der Revision der geltenden Rechtsgrundlagen ebenfalls durch agilere Arbeitsformen ersetzt werden.
Anpassungen in der Gemeindeverwaltung
Die geschilderten Veränderungen im politischen Organigramm führen dazu, dass auch der Organisationsaufbau der Verwaltung angepasst wird. Geführt wird die Gemeindeverwaltung künftig zentral vom Gemeindeschreiber und den diesem unterstellten Abteilungsleitenden.
Gemeinsam bilden diese die Geschäftsleitung der Gemeindeverwaltung. Mit der Auflösung des Ressorts Liegenschaften und Sicherheit wechseln auch die betroffenen Mitarbeitenden in die Abteilungen Infrastruktur, respektive Finanzen. Ebenfalls in die Abteilung Finanzen verschoben wird das Einwohneramt.
Neu geschaffen wird eine zentrale HR-Stelle (50 Prozent), um sämtliche Prozesse der Personaladministration zu standardisieren und an einer zentralen Stelle zusammenzufassen. Zur Begleitung der Kultur- und Sportkommission wird eine Fachstelle Kultur und Sport (20 Prozent) eingesetzt. Damit sollen die Bereiche Kultur und Sport aufgewertet und die Prozesse innerhalb der Verwaltung geschärft werden.