Wie die Stadt Frauenfeld mitteilt, investiert Thurplus knapp zwei Millionen Franken in die Realisierung eines Grossbatteriespeichers.
Thurplus Grossbatteriespeicher
Thurplus Grossbatteriespeicher - Stadt Frauenfeld
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«Das Vorzeigeprojekt in Frauenfeld leistet einen wichtigen Beitrag an die Energiewende, und die Versorgungssicherheit der Stadt Frauenfeld.

Im Rahmen dieses Pionierprojekts werden wir wertvolle Hinweise gewinnen, um die zukünftigen Herausforderungen an ein Stromnetz zu erfüllen», erklärt Departementsvorsteher Fabrizio Hugentobler.

Als Ergebnis der Machbarkeitsanalyse, die Thurplus 2019 durchgeführt hatte, konnten ein geeigneter Standort gefunden und die Eigenwirtschaftlichkeit des Projektes aufgezeigt werden.

Reise von 600 Kilometern

Im Dezember 2021 fiel der Startschuss, nachdem Thurplus vom Frauenfelder Gemeinderat grünes Licht für die Investition von 1,95 Millionen Franken erhalten hatte.

Der Batteriespeicher ist in einen Container von zwölf Metern Länge eingebaut und wird aus Deutschland mit einem Schwertransporter angeliefert.

Wenn er in Frauenfeld ankommt, hat er bereits eine Reise von 600 Kilometern hinter sich.

Die Fertigstellung und Lieferung hat sich aufgrund von Auswirkungen der Pandemie wie auch der Ukraine-Krise mehrfach verzögert.

Prognose und Netzregelung werden zunehmend anspruchsvoller

Die Inbetriebnahme wird erst in einigen Wochen erfolgen.

Davor muss der Batteriespeicher noch ins städtische Stromnetz integriert werden und ein ausgiebiges Testprogramm durchlaufen

Mit wachsender Anzahl von dezentralen Stromerzeugungsanlagen, aber auch durch neue Lasten wie E-Mobilität und Wärmepumpen, werden die Prognose und Netzregelung zunehmend anspruchsvoller.

Durch das Aufnehmen, Speichern und Abgeben von Energie können Batteriespeicher Bedarfsschwankungen und Leistungsspitzen im Verteilnetz ausgleichen.

Peak Shaving: Senken und Glätten von Lastspitzen

Batteriespeicher können hier als ausgleichendes Element eingesetzt werden: Sie speichern den Strom, wenn er in ausreichender Menge produziert wird, und lassen ihn zurück ins Netz fliessen, wenn er gebraucht wird.

Entsprechend muss die Stromversorgung sowohl auf kurzfristig besonders hohe Nachfragen als auch auf Produktionsspitzen ausgelegt sein. Mit dem sogenannten Peak Shaving, dem Senken und Glätten von Lastspitzen, kann das Netz entlastet und effizienter genutzt werden.

Da die Leistung von Transformatorstationen und Leitungen im Verteilnetz auf die Bewältigung von Spitzenlasten ausgerichtet sein muss, kann die gezielte Reduktion dieser Spitzen Netzausbauten hinauszögern oder ganz überflüssig machen.

Peak Shaving hat also direkte Auswirkungen auf die nötigen Investitionen im Verteilnetz.

Regelenergiemarkt für Stabilität und Versorgungssicherheit

Damit die Netzfrequenz stabil bleibt, müssen Produktion und Verbrauch elektrischer Leistung immer im Gleichgewicht sein.

Schon bei minimalen Abweichungen der Netzfrequenz muss je nachdem positive oder negative Regelleistung eingesetzt werden, um die Frequenz stabil bei 50 Hertz zu halten.

Die Kapazität für diese Regelleistung muss jederzeit bereitstehen, also als Reserve vorgehalten werden. Für diese Reserveleistung gibt es einen separaten Markt. Anbieter können sich an Online-Auktionen bei der Swissgrid dafür bewerben.

Bei Mangellagen, zum Beispiel wenn die Speicherseen leer sind, kann die Teilnahme von Thurplus in diesem Regelenergiemarkt sehr lukrativ sein und der Stabilität der Versorgungsicherheit nicht nur Frauenfeld, sondern der ganzen Schweiz zugutekommen.

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