Wie der Kanton Thurgau mitteilt, hat der Regierungsrat dem Bevölkerungsschutz die Vorgabe gemacht, die Rettung von Personen aus Trümmerlagen zu verbessern.
Thurgau wappnet sich gegen Erdbeben
Der Kanton Thurgau arbeitet an Verbesserungen im Falle eines Erdbebens besser gerüstet zu sein. - Kanton Thurgau
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Der Bund stellt Planungen für die Bewältigung eines Erdbebens zur Verfügung, an denen sich die Kantone orientieren sollen.

In einer ersten Phase müssen die Rettungsorganisationen Personen aus Trümmern retten können.

Dafür müssen Gebäude so gesichert werden, dass Rettungskräfte von Feuerwehr, Sanität und Zivilschutz sich nicht selbst in Gefahr bringen und schweres Gerät einsetzen können.

Phase zwei und drei bei der Bewältigung eines Erdbebens

In der nächsten Einsatzphase müssen beschädigte Gebäude beurteilt werden, ob diese noch bewohnbar sind oder ob die betroffenen Bewohner evakuiert werden müssen.

Die Abschätzung des Schadenpotenzials und die Planung der Instandstellung sind die dritte Phase der Einsatzplanung, bevor dann möglichst schnell der eigentliche Wiederaufbau an die Hand genommen werden kann.

Erfahrungen in der Türkei fliessen ein

Die Abteilung Bevölkerungsschutz hat schon vor zwei Jahren spezielle Notfallplanungen für die Erdbebenbewältigung erstellt.

Ein Mitarbeiter des ABA stand zudem als Rettungsspezialist für die Rettungskette in der Türkei im Einsatz.

Seine dortigen Erfahrungen fliessen nun in den weiteren Kompetenzaufbau ein.

Der Zivilschutz Thurgau hat Einsatzmittel für die Ortung von Verschütteten beschafft

Für die Verbesserung der Trümmerrettung hat der Zivilschutz Thurgau zur Ortung von Verschütteten Einsatzmittel organisiert und setzt Sensoren für die Überwachung der Einsatzstellen ein.

In naher Zukunft soll das herkömmliche Abstützen von beschädigten Gebäuden mittels Holzbalken durch Gerüstsysteme, wie sie im Hoch- und Tiefbau Verwendung finden, ergänzt werden.

So kann der Zivilschutz im Katastrophenfall eng mit Bauunternehmen zusammenarbeiten und schnell Wirkung erzielen.

Neues Team arbeitet mit Schaffhausen zusammen

Das ABA hat zudem drei Bauingenieure an der Hochschule Luzern in einem dreitägigen Kurs im Thema «Gebäudebeurteilung nach einem Erdbeben» ausgebildet.

Diese Spezialistin bilden ein Kernteam «Gebäudebeurteilung» und arbeiten als externe Fachpersonen im kantonalen Führungsstab mit.

Dieses Kernteam wird eng mit dem Schaffhauser Team zusammenarbeiten. Gemeinsam will man Synergien in der Ausbildung schaffen und im Einsatzfall im eigenen Kanton, gegebenenfalls aber auch in weiteren betroffenen Kantonen der Schweiz Unterstützung leisten.

Für die Abschätzung von Schäden und die Planung der Instandstellung ist der Thurgau der «Schadenorganisation Erdbeben» der Vereinigung kantonaler Feuerversicherungen beigetreten.

Eine Übungsanlage wurde im Ausbildungszentrum Galgenholz erstellt

Der Thurgau hat vieles für die Bewältigung eines Erdbebens vorgekehrt. Für die Erdbebensicherheit der Gebäude sind die Bauherrschaften und Planer zuständig.

Hauseigentümer entscheiden, ob sie Schäden durch Erdbeben versichern wollen.

Im Ausbildungszentrum Galgenholz bei Frauenfeld haben die Pioniere des kantonalen Katastrophen-Einsatzelements im Mai eine Übungsanlage erstellt, die das zielgerichtete Retten aus Trümmerlagen, wie etwa in der Türkei nach dem Erdbeben und in der Ukraine nach Raketenangriffen, ermöglichen.

Es muss eine AAA-Qualitätsbeurteilung erreicht werden

Eine erfolgreiche Vorbereitung auf solche Ereignisse bedingt, dass Gemeinden, Regionen, Kantone und Bund die Fähigkeiten modulartig aufbauen und dass diese im Einsatzfall schnell zusammengeführt werden können.

Der Bevölkerungsschutz muss eine AAA-Qualitätsbeurteilung erreichen.

Alimentierung mit ausreichend Personal, Beschaffung von wirkungsvoller Ausrüstung und zielgerichtete Ausbildung für die Rettung aus Trümmerlagen.

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