

Besuchsdienste gegen Einsamkeit

«Besuche im Alter schützen vor Einsamkeit und tun der Seele und dem Körper gut.» Diese Rückmeldung erhält Melanie Böhler vom Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) Thurgau häufig. In Frauenfeld soll bald keiner mehr einsam sein. Die Bevölkerung profitiert in Zukunft von einem Besuchsdienst, der unkompliziert und kostenlos angefordert werden kann. Die Besuche sollen soziale Kontakte fördern und einer drohenden Einsamkeit entgegenwirken. Dabei steht das Wohl des Besuchten stets im Zentrum. Die Besuchsdienste werden neu zentral bei der Fachstelle für Alter- und Generationenfragen der Stadt Frauenfeld vermittelt, können aber auch direkt bei den einzelnen Anbietern angefragt werden.
Koordination bestehender Angebote
Im Januar 2018 brachte Felix Kottonau als Mitglied der Fachkommission für Alters- und Generationenfragen die Frage nach einem Besuchsdienst in Frauenfeld in die Sitzung der Fachkommission ein. Im daraufhin erarbeiteten Grundlagenpapier wurde festgestellt, dass es bereits einige kostenlose Besuchsdienste gab, diese aber kaum vernetzt waren. Unter der Leitung von Verena Rieser-Santo, Leiterin der städtischen Fachstelle für Alters- und Generationenfragen, setzte sich anschliessend eine Projektgruppe zusammen, die sich mehrfach traf, um die vorhandenen Angebote aufeinander abzustimmen. Neben Verena Rieser-Santo und Urban Kaiser, Amtsleiter Alter und Gesundheit, gehörten auch Melanie Böhler, Besuchsdienst SRK Thurgau, Evelyne Hagen, Geschäftsleitung Dachverband Freiwilligenarbeit Frauenfeld - vertretend für die Nachbarschaftshilfen Kurzdorf und Ergaten-Talbach, Christoph Oechsle, Leiter Fachbereich Soziale Diakonie Katholische Kirche St. Anna, und Sabine Schoch, Besuchsdienst Evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld, zur Projektgruppe. Christoph Oechsle hielt stellvertretend für alle fest, dass «dies ein sehr sinnvoller Ansatz ist, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden, ein gutes Angebot an Besuchsdiensten zu ermöglichen und Interessierte über diese Möglichkeiten zu informieren.»
Auch in Zukunft will man enger zusammenarbeiten. «Nachfolgetreffen einmal im Jahr, um gemeinsame Themen für Schulungen der Freiwilligen zu besprechen und das Besuchsdienstangebot weiter zu entwickeln, begrüssen alle sehr», führt Verena Rieser-Santo aus.
Zum Abschluss des Projektes und gleichzeitigem Start des Angebots findet im Pfarreizentrum Klösterli am 10. Juli von 14 bis 16 Uhr ein gemeinsamer Anlass aller Anbieter statt. Maya Hauri Thoma, Diakonin und Gemeinde- und Organisationsberaterin, hält dabei einen Vortrag zum Thema «Besuchsdienst: wer stärkt wen? Warum der Besuchsdienst eine Bereicherung für alle ist.» Im Anschluss gibt es die Möglichkeit für einen Austausch bei Kaffee und Kuchen. Dabei wird auch der Flyer «Wir schenken Zeit» aufliegen, der innerhalb des Projekts erstellt wurde und alle Besuchsdienstangebote beinhaltet.