Der Zwischenstand zur Architektur zeigt in groben Zügen, wie die ARA dereinst aussehen soll.
Die Gemeindeverwaltung in Uezwil.
Die Gemeindeverwaltung in Uezwil. - Nau.ch
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An der Informationsveranstaltung vom 26. März 2021 konnten Medienschaffende und «virtuell» zugeschaltete Zuschauerinnen und Zuschauer einen ersten Blick auf die Architektur der gemeinsamen ARA Thurau werfen.

Um eine solide Grundlage für die Volksabstimmungen in den Gemeinden zu schaffen und der Stimmbevölkerung keine «Katze im Sack» zu verkaufen, hat die Planungsgemeinschaft mit Vertretern von Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil in den letzten beiden Jahren intensiv am Vorprojekt für die ARA Thurau gearbeitet.

Festgelegt wurden dabei bereits das Zuleitungssystem, die Grösse der Anlage sowie die beiden Verfahren für die biologische Reinigung und die Beseitigung der Mikroverunreinigungen. Nun liegt auch ein Zwischenstand zur Architektur vor, der in groben Zügen zeigt, wie die ARA dereinst aussehen soll.

Kompakt und eingebettet

Den Vorschlag hat Michael Bösch von Forma Architekten erarbeitet. «Grundidee meines Architekturkonzepts ist eine ins Gelände eingepasste, dreigliedrige Anordnung der Gebäude. Die sechs biologischen Reinigungsbecken prägen das Erscheinungsbild der Anlage gegen die vorbeiführende Autobahn.

Dahinter liegt eine zweite Gebäudezeile mit den weiteren Reinigungsstufen sowie Betriebs- und Maschinengebäuden. Die Schlammbehandlung mit den Faultürmen ist als dritte Einheit an eine leichte Geländestufe angelehnt.»

Michael Bösch weist darauf hin, dass bei der Planung einer ARA natürlich vieles durch Technik und Prozesse vorgegeben ist. «Es gibt aber trotzdem zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Zum Beispiel bei der Anordnung der Gebäude. Vorgabe der Bauherrschaft war ja, dass diese möglichst kompakt ist.»

Erweiterbar und eingehaust

Diese Kompaktheit ist zentral, wie der Uzwiler Gemeindepräsident Lucas Keel betont. «Der effiziente Umgang mit der Fläche verschafft uns Reserven.

Damit sind wir flexibel, um auf künftige Entwicklungen reagieren zu können. Zum Beispiel, wenn die Region stärker wächst als prognostiziert.» Welche weiteren Punkte haben ihn am Vorschlag überzeugt? «Ganz klar der Umgang mit dem Thema Geruch.

Sämtliche Anlagenteile, die Geruchsimmissionen verursachen können, sind eingehaust, liegen also in einem Gebäude – teilweise sogar unterirdisch. Dazu verfügen sie über Abluftfilter. Ich habe immer gesagt: Obwohl die ARA Thurau grösser wird, verursacht sie deutlich geringere Geruchsimmissionen als die heutige Anlage. Dieses Versprechen lösen wir nun ein.»

Kanton begrüsst zügiges Vorgehen

Mittlerweile steht auch der weitere «politische Fahrplan» für die ARA Thurau fest. Im August 2021 wird das Vorprojekt der Öffentlichkeit präsentiert.

Danach beginnt der politische Entscheidprozess in der Stadt Wil sowie die Vorbereitung der Volksabstimmung in Uzwil. Diese ist für den 28. November 2021 vorgesehen. Nach dem Entscheid der Standortgemeinde folgen 2022 die Abstimmungen in den anderen Gemeinden.

Michael Eugster, Leiter Amt für Wasser und Energie des Kantons St. Gallen, hat sich am Informationsabend über den Fortschritt des Projekts erfreut gezeigt. «Der Kanton St. Gallen begrüsst die regionale Zusammenarbeit der Gemeinden bei der Abwasserreinigung ausdrücklich. Sie ist aus ökologischer, aber auch aus wirtschaftlicher Sicht die beste Lösung für alle.

Denn erstens müssten die vier Gemeinden in den nächsten Jahren auch ohne Zusammenschluss altershalber grössere Summen in ihre ARA-Infrastruktur investieren. Zweitens können die Betriebskosten bei einem Zusammenschluss insgesamt deutlich reduziert werden.»

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