

Flawil: Geringere Mikroverunreinigungen in der Glatt

Die Stickerei- und Textil-Industrie und andere industrielle Treiber wie die Bahnlinie Zürich–Flawil läuteten zur Mitte des 19. Jahrhunderts das industrielle Zeitalter von Flawil und Degersheim ein.
Mit der industriellen Revolution verschlechterte sich aber auch die Wasserqualität der Glatt.
Wenig Erfolg durch Kläranlagen
1960 offenbarte eine chemische Untersuchung, dass sich die Wasserqualität mit jener des unverdünnten Abwassers der Stadt Zürich vergleichen lässt.
Auch erste Kläranlagen brachten nur mässigen Erfolg.
Erst als neben der Reinigung des Abwassers auch kontrolliert wurde, welches Wasser den Kläranlagen zufliessen darf, verbesserte sich die Situation.
Mikroverunreinigungen machten zu schaffen
Neue Forschungserkenntnisse sowie die Entwicklungen in den Industriefirmen erforderten immer wieder Anpassungsbedarf bei den Kläranlagen.
2015 wurde schliesslich die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Herisau um eine vierte Reinigungsstufe erweitert.
Diese vierte Stufe dient zur «Elimination von Mikroverunreinigungen» und wird daher EMV-Stufe genannt.
Verbesserungen durch vierte Reinigungsstufe
Dadurch konnten nun auch sogenannte Mikroverunreinigungen gefiltert und die Wasserqualität nochmals enorm gesteigert werden.
Mit der Inbetriebnahme der vierten Reinigungsstufe bei der ARA Oberglatt hat sich die Wasserqualität erneut erhöht und befindet sich laut aktuellen Untersuchungen des Amts für Wasser und Energie auf einem Niveau des Prädikats «gut».
Keine Reduktion bei Süssstoffen und Kontrastmittel
Die Untersuchungen zeigten aber auch, dass gerade bei der Menge an Süssstoffen und Kontrastmitteln mit der EMV-Stufe keine Reduktion bewirkt werden konnte.
Dies stellt allerdings für das Ökosystem in der Glatt keine Gefahr dar, da die untersuchten Stoffe als unproblematisch gelten.