

Uzwiler Zentrum wächst weiter

Das Uzwiler Zentrum wächst. In gut drei Monaten zeigt sich dort eine neue Normalität. Bis es soweit ist, steht eine intensive Phase mit Baustellen hüben und drüben an. Auch, wenn die Überbauung Birkenhof schon fast fertig ist.
Während Jahrhunderten war die Wiler Altstadt das wirtschaftliche Zentrum der Äbtestadt. Die Gewichte haben sich von der Altstadt weg verschoben, Zentren können wandern. Ähnliches gilt für das Uzwiler Zentrumsgebiet.
Der Kanonendonner der alten Garde Oberberg vor gut zwei Jahren markierte den lauten Startschuss für sichtbare Veränderungen im Benninger-Areal. Der Pulverdampf ist verzogen, die Dimensionen der Überbauung Birkenhof sind prägend sichtbar.
Neuer Teil des Ortes
75 Millionen Franken investiert die Benninger-Immobilien AG in Wohnungen, Verkaufs- und Dienstleistungsflächen und eine zweistöckige Tiefgarage. Über 12‘000 Quadratmeter Land im Zentrum wurden so einer neuen Nutzung zugeführt. Das Volumen der Überbauung entspricht gegen 100 Einfamilienhäusern.
Ein vormals nicht zugängliches industrielles Areal wird neu Teil des Ortes und des täglichen Lebens. Das bedeutet auch: Die Selbstverständnisse und Wege im Zentrumsgebiet verändern sich in den nächsten Monaten. Spätestens, wenn am 18. November die Migros hier eröffnet, wird die neue Normalität im Zentrum Alltag.
Die Lindenstrasse wird neu
Bis es soweit ist, steht aber noch eine eher chaotische Phase an, mit Baustellen hüben und drüben. Damit vieles im November miteinander fertig ist – oder sich zumindest nicht gegenseitig behindert.
So starten in der letzten Augustwoche die Bauarbeiten an der Lindenstrasse. Sie ist sanierungsbedürftig und muss an die neuen Verhältnisse im Zentrum angepasst werden. Bis im November wird sie zur Baustelle und meist nur im Einbahnverkehr befahrbar.
Hochwertige Umgebung schaffen
Parallel laufen die Fertigstellungsarbeiten im Benninger-Areal, die Umgebung der Bauten entsteht. Ab Ende September erhält der neue Platz vor der künftigen Migros seinen Belag und seine Gestaltung. Schon gebaut ist die neue Benningerstrasse ins Areal.
Und auch auf der anderen Seite der Benningerstrasse starten Ende September – abgestimmt auf die Arbeiten für den neuen Platz im Benningerareal – die Bauarbeiten auf der heute provisorischen Parkierungsfläche für Kundinnen und Kunden des Gemeindehauses.
Es entsteht ein innerstädtisch gestalteter Aufenthaltsort an der Uze, gesäumt von Bäumen. Motorisierte Kundinnen und Kunden des Gemeindehaues steht künftig die Tiefgarage des Birkenhofs zur Verfügung. In einer Übergangsphase gibts neue Parkierungs-Provisorien.
Neue Grün- und Parkfläche
Bereits letzte Woche ists los gegangen mit den Bauarbeiten für die neue Grün- und Parkfläche an Birkenstrasse und Widenweg. Bis anfangs Dezember erfolgen dort Aushub- und Erdarbeiten.
Diese Baustelle geht dann im Februar 2022 weiter, die Wege und Plätze werden erstellt. Und so entstehen im Uzwiler Zentrumsgebiet nebst Fläche fürs Wohnen, Arbeiten und Einkaufen, nebst urbaner Dichte eben auch hochwertige Grünflächen, Begegnungs- und Aufenthaltsorte.
Vom Mosaikstein zum Bild
Die Entwicklungen entlang der Linden-strasse sind ein gutes Beispiel dafür, wie sich nun verschiedene Mosaiksteine rund um das Zentrum von Uzwil zu einem neuen Bild zusammenfügen.
Die Raumplanung verschaffte dem Zentrum vor Jahren Entwicklungsmöglichkeiten Richtung Lindenstrasse und verhinderte gleichzeitig neue publikumsintensive Nutzungen wie zusätzliche Einkaufsflächen an der Gupfenstrasse, «zwang» sie ins Zentrum. Damit in den Zentren hochwertig gewohnt werden kann, muss Wohnen dort unter verschiedenen Aspekten attraktiv sein.
Die schicke Wohnung allein genügt nicht. Es braucht ein urbanes Dienstleistungsangebot. Und es braucht den öffentlichen Raum. Ist er freundlicher Ort, leistet er einen Beitrag zur Wohnattraktivität und stiftet Identifikation. Das Gebiet entlang der Lindenstrasse schickt sich an, sich einer Raupe gleich zu verpuppen, um sich in drei Monaten stark verändert zu präsentieren.
Die Entwicklung geht dynamisch weiter. Potenzial besteht. Das zeigen etwa die hohen Visiere am Coop-Kreisel, im Benninger-Areal sind weiter Etappen denkbar, die Aufwertung der Bahnhofstrasse ist in Vorbereitung und auch sonst dürften sich grössere Veränderungen im Uzwiler Zentrumsgebiet ergeben.