Die politischen Weichen sind gestellt: Die Gemeinde Emmen will mit fairen Arbeitsbedingungen und flexiblen Modellen Fachkräfte gewinnen und halten.
Emmen
Das Gemeindehaus und Gemeindeverwaltung von Emmen am Samstag, 27. Juni 2020 in Emmenbrücke. - Keystone
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Der Einwohnerrat Emmen hat in seiner Sitzung vom 13. Mai 2025 das revidierte Personalreglement in erster Lesung behandelt, berichtet die Gemeinde Emmen. Die Totalrevision, die bereits im Vorfeld breite Unterstützung in Politik und Verwaltung fand, wurde von sämtlichen Parteien positiv aufgenommen.

Die Chancen stehen gut, dass der Einwohnerrat das neue Reglement in der zweiten Lesung am 1. Juli 2025 definitiv verabschieden wird.

Flexiblere Arbeitszeiten, eine Reduktion der Soll-Arbeitszeit, mehr Ferien und eine zeitgemässe Ausgestaltung von Mutter- und Vaterschaftsurlaub: Diese und weitere Änderungen sollen dazu beitragen, die Gemeinde Emmen als attraktive Arbeitgeberin zu positionieren.

Beruf und Familie besser vereinbar machen

In der Parlamentsdebatte unterstrichen die Parteien die Bedeutung attraktiver Anstellungsbedingungen für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften.

Matthias Lingg, Präsident der vorberatenden Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission (RGPK), fasste zusammen: «Attraktiv, aber nicht luxuriös – ein ausgewogenes Paket, das insbesondere die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert.

Zwar entstehen Mehrkosten – etwa durch die Reduktion der Soll-Arbeitszeit – doch erwartet der Gemeinderat, dass diese durch tiefere Fluktuation und höhere Produktivität weitgehend kompensiert werden.»

Feiertagsregelung wird angepasst

Auch wenn einzelne Anträge wie etwa zur Erhöhung des Vaterschaftsurlaubs oder zusätzlicher Ferien für unter 20-Jährige, vom Rat abgelehnt wurden, bleibt die breite Unterstützung für die Vorlage unbestritten.

Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger zeigte sich erfreut über die konstruktive Debatte und die Anerkennung für die Vorlage: «Der Fokus liegt auf Klarheit, attraktiven Arbeitsbedingungen und der Stärkung der Arbeitgebermarke. Alle Generationen und die finanzielle Lage der Gemeinde Emmen wurden mitbedacht.»

Ein von der RGPK eingebrachter Änderungsantrag zur Feiertagsregelung wurde angenommen: Mitarbeitende erhalten am 24. Dezember und 31. Januar neu je einen halben bezahlten Ferientag – bisher war es ein ganzer.

Teilrevision des Pensionskassenreglements genehmigt

Neben dem Personalreglement wurde auch die Teilrevision des Pensionskassenreglements behandelt und ohne Gegenstimme verabschiedet. Die Anpassungen ermöglichen neu einen flexibleren Altersrücktritt bis 70, fördern das Arbeiten über das Pensionsalter hinaus und führen wählbare Sparpläne ein.

Gemeinderat und Finanzdirektor Patrick Schnellmann hob die Bedeutung dieser Massnahmen im Hinblick auf den Fachkräftemangel hervor: «Die Anpassung der Beiträge ab 63 und die Möglichkeit, bis 70 weiterzuarbeiten, ist eine wertschätzende und zukunftsgerichtete Massnahme.»

Das neue Personalreglement soll ab 1. Januar 2026 gelten. Die zweite Lesung folgt am 1. Juli 2025. Bis dahin bleibt die Richtung klar: Emmen modernisiert sich als Arbeitgeberin und setzt dabei auf Generationengerechtigkeit, Fairness und zukunftsfähige Strukturen.

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