Der Reiseveranstalter Tourasia stellt ab dem 12. November Werke von asiatischen Künstlern aus. Die Idee ist als Solidaritätsaktion in der Pandemie entstanden.
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Das Team von Tourasia eröffnet in den Büroräumlichkeiten in Wallisellen eine Kunstgalerie. - ZVG
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Seit März steht der Arbeitsalltag beim Reiseveranstalter Tourasia weitestgehend still. Schweizer Touristen können coronabedingt nicht nach Asien reisen.

Gegen das Fernweh haben sich Geschäftsleiter Stephan Roemer und sein Team nun etwas Besonderes einfallen lassen. Das Reisebüro holt ein Stück Asien in die Schweiz.

Ab dem 12. November 2020 verwandeln sich die Büroräumlichkeiten des Veranstalters an der Grindelstrasse 5 in Wallisellen in eine kleine Kunstgalerie.

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An der Ausstellung werden unter anderem Werke des burmesischen Künstlers Nay Myo Say zu sehen sein. - ZVG

Das Kunstprojekt «Artasia by Tourasia» stellt Werke von vier verschiedenen Künstlern aus. Diese kommen aus Asien oder haben einen engen Bezug zum Kontinent. Geplant sind die Ausstellungen vorerst bis April 2021. Sie sind jeweils Montag bis Donnerstag von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Durch Corona besonders betroffen

«Die Idee ist durch ein Brainstorming mit den Mitarbeitenden entstanden», so Stephan Roemer.

Die geladenen Künstler seien dem Reiseveranstalter bereits vor Corona bekannt gewesen. «Viele unserer Kunden sind sehr kunstinteressiert, dadurch sind wir da gut vernetzt.»

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Stephan Roemer ist Inhaber und Geschäftsleiter von Tourasia. - ZVG

Bei diesem Projekt würden zwei Branchen zusammenkommen, die von der Coronakrise besonders stark betroffen sind.

Beim Tourismus scheint es offensichtlich. Doch auch Künstler sind einerseits stark von nun abgesagten Ausstellungen abhängig. Andererseits merken sie auch das Fernbleiben von interessierten Gästen aus dem Ausland.

«Heiterkeit und Frieden vermitteln»

Den Auftakt für die Asien-Reise machen Werke des burmesischen Künstler Nay Myo Say. Er gehört zu den bekanntesten Künstlern Myanmars und ist bereits mehrfach international ausgezeichnet worden.

Dem gelernten Arzt sei es wichtig, sich nicht auf politische Themen zu fokussieren. Er möchte eine weniger erforschte Seite der zeitgenössischen Kunst Burmas fördern.

Nay Myo Say und seine Zeitgenossen werden als «dritte Welle» junger burmesischer Maler bezeichnet. Demnach würden sie beabsichtigt keine wütende Rebellion zeigen, sondern eine Feier der Gelegenheit. Ihre Kunst sei voller freudiger und farbenfroher Ausbrüche.

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Nay Myo Say möchte sich bei seiner Kunst nicht auf politische Themen fokussieren. - ZVG

«Meine Bilder enthalten keine Botschaft», so Nay Myo Say. Er möchte Heiterkeit und Frieden vermitteln und etwas vom Gefühl weitergeben, wenn er die Tempel und Pagoden in Bagan betritt.

Weiter geht die Ausstellung mit Hannes Schmid, der mit Fotografien sein Sozialprojekt «Smiling Gecko» in Kambodscha vorstellt. Ihm folgen spirituelle Werke aus Thailand und Laos von Jean-Marc Huss und Thép Thavonsouk.

Weitere Projekte in Planung bei Tourasia

Ob noch weitere Künstler dazukommen, ist noch offen. «Wir werden sehen, wie die Ausstellungen laufen und wie sie ankommen», sagt Stephan Roemer weiter.

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Die Kunst- sowie die Reisebranche sind stark von der Corona-Pandemie betroffen. - ZVG

Nebst der Galerie sind noch einige weitere Projekte geplant, die teilweise gar nichts mehr mit der Tourismusbranche zu tun haben. Stichworte sind hier Solarzellanlagen, Skihelme oder Kleidungsstücke aus alten Zementsäcken.

«Wir möchten die Zeit, die wir jetzt haben, produktiv nutzen. Wir werden sehen, wo uns das noch alles hinführt.»

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