Der Kredit für das geplante Schulhaus in Wallisellen wurde abgelehnt. Matthias Kipfer, Leitung Schulverwaltung, erklärt, woran das Vorhaben gescheitert ist.
Wallisellen
Die alte Seidenweberei in Wallisellen wird nun doch nicht zum Schulhaus umgebaut. - ZVG
Ad

Wenn es nach der Walliseller Schulpflege gegangen wäre, würde dort, wo heute die alte Seidenweberei steht, bald ein neues Schulhaus errichtet werden.

An der Schulpflegeversammlung vom Montag wurde der dafür notwendige Projektierungskredit in Höhe von 200'000 Franken aber abgelehnt. Matthias Kipfer, Leiter der Schulverwaltung Wallisellen, erläutert, wie es jetzt weitergeht.

Nau.ch: Weshalb ist das Projekt aus Ihrer Sicht gescheitert?

Matthias Kipfer: Es sind sicher verschiedene Faktoren für das Scheitern verantwortlich. Einer ist die kleine Parzelle. Auf dieser muss gemäss der Zentrumszone in Wallisellen das geforderte Raumvolumen für sechs Klassen in zwei Gebäude untergebracht werden. Dies ist natürlich nicht optimal.

Leider haben es die Behörden, welche in Wallisellen vor 2006 im Amt waren, nicht geschafft, bei der Genehmigung der verschiedenen Gestaltungspläne öffentlichen Raum für Schulbauten auszusparen.

Die fragliche Parzelle im Zentrum von Wallisellen ist somit zurzeit die einzige verfügbare Fläche für Schulraum, welcher von der Mehrheit unserer Schülerinnen und Schüler mit einem zumutbaren Schulweg erreicht werden kann.

Weiter will eine grosse Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten die alte Seidenweberei, welche seit 2003 nicht mehr im kommunalen Inventar der schützenswerten Bauten ist, erhalten.

Wallisellen
Das Gebäude befindet sich an der Bahnhofstrasse 13 in Wallisellen - Google Maps

Nau.ch: Mit dem Projekt «Primarschulhaus Integra» entsteht bis 2022 bereits neuer Schulraum in Wallisellen. Wird das nicht ausreichen?

Matthias Kipfer: Es könnte allenfalls knapp reichen. Sicherlich wird aber aufgrund der Ablehnung des Projektes an der Bahnhofstrasse bereits Mitte der 20er-Jahre ein Schulhaus im Südosten von Wallisellen geplant werden müssen.

Für dessen richtige Dimensionierung werden dann aber noch zu wenig präzise Daten über die Wohnbauentwicklung in diesem Gebiet vorliegen, was die Aufgabe herausfordernd macht.

Zudem wird mit einem Projekt an dieser peripheren Lage die Schulwegproblematik für eine Vielzahl von Schülerinnen und Schüler nicht entschärft. Der Schulweg liegt bereits heute für viele am Rand des Zumutbaren und hätte nur mit einem neuen zentralen Schulhaus gelöst werden können.

Nau.ch: Wie geht es jetzt weiter?

Matthias Kipfer: Aktuell sind drei Verfahren am Verwaltungsgericht Zürich hängig. Dabei geht es um die Zumutbarkeit der Schulwege.

Sollten diese gemäss der Rechtsprechung als nicht mehr zumutbar definiert werden, sind wir gezwungen eine Vielzahl unserer Schülerinnen und Schüler mittels Taxis oder Schulbussen in die Schule zu fahren.

Bei der Siedlungsentwicklung im Südosten von Wallisellen wird die Schulpflege sich stark für öffentlichen Raum machen. Dort soll nun ein Schulhaus entstehen, welches modular geplant werden kann.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenDatenWallisellen