

TG Hütten in Dübendorf: Kein Verein im klassischen Sinne

Die Trainingsgemeinschaft (TG) Hütten ist anders als andere Sportvereine, die man sonst kennt. Mit Sitz in Dübendorf hat man weder eine eigens für den Verein bestimmte Turnhalle noch trifft man sich alle zusammen an einem fixen Tag zum gemeinsamen Training. «Das macht es manchmal auch etwas schwierig, jemandem zu erklären, was wir eigentlich genau machen», sagt Nachwuchsverantwortlicher Michi Rüegg.
«Voneinander profitieren»
Die Trainingsgemeinschaft wurde 1997 von Kurt Waldmeier gegründet. Das Angebot und somit auch die Bedürfnisse der Sportler sind sehr unterschiedlich. Die TG Hütten spezialisiert sich auf Ausdauersportarten wie Marathon, Duathlon oder Triathlon und ist in die Bereiche Leistungsathleten, Masters und Nachwuchs aufgeteilt. Bei der Master-Klasse seien rund 40 aktive Sportler dabei, bei der Elite etwa 25 und beim Nachwuchs rund 10 Sportler. Insgesamt zählt der Verein um die 270 Mitglieder, der Grossteil von ihnen sei allerdings passiv.

«Durch dieses breite Angebot können die Athleten voneinander profitieren», erklärt Michi Rüegg. In der Jugend-Sportförderung sei das Angebot oft sehr einseitig. Ziel sei, eine auf die Sportler individuell abgestimmte Trainingsberatung mit Ausrichtung Leistungssport anzubieten. «Wir möchten den Athleten den Weg an die Spitze ermöglichen.»
Anspruchsvolle Trainings
Mit «Spitze» sind bei der TG Hütten Europameisterschaften, Weltmeisterschaften oder gar Olympische Spiele gemeint. Aber auch unzählige Schweizer-Meister-Titel in der Leichtathletik, im Langlauf, im OL, im Triathlon und im Duathlon konnten die Athleten schon mit nach Hause nehmen.

Dementsprechend anspruchsvoll sind auch die Trainings, die bei der Trainingsgemeinschaft in den letzten Wochen weniger zu kurz gekommen sind als in anderen Vereinen. «Da es sich bei uns um Einzelsportarten handelt, konnte man sehr gut weitertrainieren.» Individuelles Rennen und Velofahren seien auch während des Lockdowns kein Problem gewesen, einzig die Triathleten mussten aufs Schwimmen verzichten. «Das ist schon eine Umstellung, wenn man sonst sechsmal die Woche ins Hallenbad geht.»
Veranstaltungen im kleineren Rahmen
Das Training an sich mag zwar kein Problem gewesen sein, die Frage ist aber, wofür trainiert man jetzt? Die meisten vor allem internationalen Wettkämpfe seien frühzeitig abgesagt oder verschoben worden. «Jetzt aber einfach nicht mehr zu trainieren, ist auch keine Lösung. Es werden wieder Wettkämpfe kommen, wenn auch nicht gerade heute oder morgen», erklärt Michi Rüegg.

Seit Anfang Juni werden im kleineren Rahmen die einen oder anderen Veranstaltungen wieder durchgeführt. So hat die Trainingsgemeinschaft am 16. Juni in Wetzikon selbst das «TG Hütten Lauf-Meeting 2020» mit einem 1'000- und 5’000-Meter-Lauf organisiert. «Jetzt muss man sich anderweitig motivieren, bis die Grossanlässe wieder stattfinden dürfen. Da kann man nichts weiter tun, als abzuwarten.»