Marissa Dzeletovic lebt seit drei Jahren in Dübendorf. Die 32-jährige Lehrerin erzählt als erste im Interview-Domino von ihrem Alltag im Lockdown.
Marissa Dzeletovic aus Dübendorf
Marissa Dzeletovic aus Dübendorf vermisst es, ihre Freunde umarmen zu können. - ZVG
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Nau.ch: Wie hast du die Ausnahmesituation bisher erlebt?

Marissa Dzeletovic: In meinem Haushalt nutzen wir jeden Tag Videocalls, um mit Freunden und Familie in Kontakt zu bleiben. Wir verschicken auch wieder mehr Briefe. Ich habe zudem eine neue, lustige Tradition mit meinem Kleinkind eingeführt: Wir starten den Tag mit einer kindgerechten Yoga-Einheit.

Nau.ch: Welche Auswirkungen spürst du in deiner Region besonders?

Marissa Dzeletovic: Wir haben Freunde und Nachbarn, die Kleinunternehmer sind. Man merkt, dass diese Situation für sie sehr schwierig ist. In Dübendorf gibt es Geschäfte, die ihre Fenster mühevoll für Ostern dekoriert haben, obwohl sie geschlossen sind. Eine von vielen Gesten der Freundlichkeit, die ich in unserer Gemeinde gesehen habe. Ich hoffe, dass es jetzt einen erneuten Anstoss gibt, lokale Produkte zu kaufen und diese Unternehmen zu unterstützen.

Osterdekoration im Café EG Dübendorf
Die Osterdekoration des Café EG in Dübendorf hat Marissa Dzeletovic grosse Freude bereitet. - Marissa Dzeletovic

Nau.ch: Was vermisst du am meisten?

Marissa Dzeletovic: Auf jeden Fall die Grosseltern. Ich weiss, dass ihre Enkelkinder für sie die grösste Freude sind. Sie vermissen einander sehr. Es fällt mir auch schwer, dass ich meine Freunde zurzeit nicht in den Arm nehmen kann.

Nau.ch: Dein Tipp für einen guten Alltag im Lockdown.

Marissa Dzeletovic: Pinterest und Online-Mama-Gruppen haben viele tolle Ideen, um kleine Kinder zu unterhalten.

Nau.ch: Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?

Marissa Dzeletovic: Die Art und Weise wie wir einkaufen, interagieren und an der Welt teilhaben, wird meiner Meinung nach künftig anders sein. Eine tief greifendere Veränderung sehe ich vor allem in der Zunahme von Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und Dankbarkeit für die Menschen um uns herum und für unser eigenes Alltagsleben.

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