An die Opferhilfe Graubünden haben sich letztes Jahr so viele Menschen gewendet, wie noch nie. Die Beratungsstelle für Opfer von Gewalt und von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen verzeichnete 358 Neuanmeldungen.
Häusliche Gewalt
Opferhilfe in Schweizer Kantonen: Die Straftaten, die Anlass zur Beratung gaben, wurde zu 90 Prozent mutmasslich von einem Mann verübt. (Symbolbild) - Keystone
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Dazu kamen Beratungen, die bereits seit dem Vorjahr liefen. Somit wurden im Jahr 2020 insgesamt 714 Menschen beraten, wie die Opferhilfe am Montag mitteilte. Das sind 49 Beratungen weniger als im Vorjahr. Die Beratungsstelle führt das auf den Umstand zurück, dass der grösste Teil der Fälle von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen 2019 abgeschlossen wurde.

Letztes Jahr wurden noch 22 Menschen im Zusammenhang mit den fürsorgerischen Massnahmen beraten. Bei den übrigen 692 beratenen Personen handelt es sich um Opfer von Gewalt.

Bei einer grossen Anzahl der Gewaltopfer lagen gemäss der Beratungsstelle mehrere Straftatbestände vor. 45 Prozent erlebten eine Tätlichkeit oder Körperverletzung, 30 Prozent wurden erpresst, bedroht oder genötigt. 10 Prozent der Beratenen erlitten Verletzungen im Strassenverkehr.

28 Prozent der Opfer, 194 Menschen, erlebten sexuelle Gewalt. 87 von ihnen wurden bereits im Kindesalter in ihrer sexuellen Integrität verletzt. Weiter erlebten 323 Personen Gewalt im häuslichen Bereich durch ihren Partner, die Partnerin oder ein anderes Familienmitglied.

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