Die Corona-Pandemie hat in Graubünden 2020 kaum jemand in die Sozialhilfe getrieben, erschwerte aber den Ausstieg daraus.
Sozialhilfe
Sozialhilfe in der Schweiz. - Keystone
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Im Jahr 2020 bezogen 2588 Bündnerinnen und Bündner zumindest einmal wirtschaftliche Sozialhilfe, wie das kantonale Sozialamt am Dienstag, 12. Juli 2022, mitteilte. Das sind 59 Personen mehr als 2019. Die Sozialhilfequote blieb mit 1,3 Prozent deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 3,2 Prozent.

Die Massnahmen des Bundes zur Eindämmung des Corona-Virus, etwa Restaurantschliessungen, hatten laut dem Sozialamt zwar grosse Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, schlugen sich aber in der Sozialhilfe nur leicht nieder. Im ersten Pandemiejahr 2020 wurden jeden Monat 41 Dossiers eröffnet, vier mehr als im im Vorjahr.

Einen Grund dafür sieht das Sozialamt im Umstand, dass vor dem Bezug der Sozialhilfe das Vermögen für den Lebensunterhalt eingesetzt werden muss. Andererseits sei anzunehmen, dass ohne die flankierenden Massnahmen von Bund und Kanton die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die Sozialhilfe stärker ausgefallen wären.

Einen deutlich negativen Einfluss hatte die Pandemie hingegen auf die Anzahl Personen, die 2020 den Sprung aus der Sozialhilfe schafften. Der Hauptweg aus der Sozialhilfe, eine Verbesserung der Erwerbssituation, wurde durch den schwierigen Arbeitsmarkt vielen versperrt. Schafften 2019 noch 221 Sozialhilfebeziehende den Ausstieg, waren es 2020 nur noch 135.

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